Klin Padiatr 2010; 222(7): 443-448
DOI: 10.1055/s-0030-1263131
Originalarbeit

© J. A. Barth Verlag in Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfahrungen mit der MRT des Hirns bei Frühgeborenen – Hinweise auf Schädigung der weißen Substanz in T2- und Diffusionswichtung bei 3 Tesla

Cerebral MRI of Preterm Neonates at Term Equivalent Age at 3 Tesla: Hints at White Matter Damage on T2- and Diffusion Weighted ImagesM. Born1 , L. Scheef2 , H. Boecker2 , A. Heep3
  • 1Funktionseinheit Kinderradiologie, Radiologische Klinik, Universitätsklinikum Bonn
  • 2Funktionseinheit Klinische Funktionelle Neurobildgebung, Radiologische Klinik, Universitätsklinikum Bonn
  • 3Abteilung für Neonatologie, Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinikum Bonn
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Publication Date:
27 September 2010 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Die MRT des Hirns wird zunehmend auch bei Frühgeborenen eingesetzt. Die Literatur gibt Hinweise auf eine hohe Sensitivität der MRT in der Diagnostik pathologischer Veränderungen der weißen Substanz, insbesondere in T2- und Diffusionswichtung.

Ziel: Auswertung der im Laufe von 2 Jahren an einem 3-Tesla-Magneten durchgeführten MRT-Untersuchungen bei Frühgeborenen.

Patienten: Bei 21 Kindern (9 weiblich, 12 männlich) wurde aus klinischer Indikation bei Verdacht auf Schädigung der weißen Substanz eine MRT des Hirns durchgeführt (mittleres Alter: 96 Tage) in oraler Sedierung mit Chloralhydrat.

Ergebnisse: Alle Untersuchungen konnten komplikationslos durchgeführt werden. Bei 7 der 21 Kinder fanden sich nichtzystische periventrikuläre Läsionen, und bei 14 fand sich ein pathologisches Signal der weißen Substanz. Die Diffusionsbildgebung zeigte im Durchschnitt deutlich erhöhte ADC-Werte der weißen Substanz im Vergleich zu den in der Literatur veröffentlichten Vergleichswerten gesunder Frühgeborener.

Schlussfolgerung: Die MRT-Untersuchung des Hirns bei Frühgeborenen zum Zeitpunkt des errechneten Geburtstermins ist auch bei 3 Tesla komplikationslos und ohne Narkose möglich. Die MRT kann hierbei Veränderungen der weißen Substanz sensitiv erkennen.

Abstract

Background: MRI of the brain is reported to be very sensitive in the detection of diffuse white matter damage in preterm neonates.

Aim: To review 3 Tesla-MRI studies of 21 preterm neonates at term equivalent age with regard to safety and detection of white matter changes.

Patients: In 21 preterm neonates (9 female, 12 male, mean age 96 days) an MRI of the brain was performed for clinical reasons with oral sedation. All examinations could be performed at 3 Tesla without any complication. In 7 of 21 noncystic periventricular white matter lesions could be found and in 14 hyperintensity of white matter (DEHSI) was observed. ADC-values of the white matter were considerably higher than reported for healthy children in literature.

Conclusion: MRI at 3 Tesla can be performed safely in oral sedation at term equivalent age at 3 Tesla. T2-weighted and diffusion-weighted imaging is very sensitive for white matter changes.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. Mark BornMD 

Universität Bonn

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