Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1264988
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Onkologie – Mammakarzinom: Adjuvante Chemotherapie mit Doxorubi-cin-Cyclophosphamid
Publication History
Publication Date:
13 August 2010 (online)
Die erheblichen Belastungen der Chemotherapie sollten einer Patientin nur dann zugemutet werden, wenn mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein Ansprechen des Tumors und damit ein Behandlungserfolg erwartet werden kann. Im Zusammenhang mit der Suche nach prädiktiven Markern berichten R. Tubbs et al. über Zusammenhänge zwischen der Wirksamkeit einer adjuvanten Doxorubicin-Cyclophosphamid-Therapie und der HER 2- sowie TOP 2 A(Topoisomerase II α)-Ausstattung von Mammakarzinomen. J Clin Oncol 2009; 27: 3881-3886
Das untersuchte Kollektiv rekrutierte sich aus einer Studiengruppe von primär 3125 Patientinnen mit Hochrisiko-, nodal-negativen oder nodal-positiven bis zu 3 befallenen Lymphknoten Mammakarzinomen aus der Zeit von April 1994 bis Mai 1997. Die Frauen wurden in 2 Armen simultan respektive sequenziell mit Doxorubicin-Cyclophosphamid behandelt.
Im Gesamtüberleben der beiden Gruppen fand sich kein Unterschied. Die vorliegende Analyse basiert auf 1729 Fällen, bei denen die Bestimmung des HER 2- und des TOP 2 A-Genotyps (FISH-Technik) durchgeführt werden konnte. In 80 % der Fälle waren beide Assays durchführbar. Im Ergebnis zeigten 9,4 % der untersuchten Fälle einen abnormalen TOP 2 A-Genotyp (4,0 % Amplifikation, 5,4 % Deletion) sowie 20,4 % einen abnormalen HER 2-Genotyp (18,8 % Amplifikation, 1,6 % Deletion). Es ergibt sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einem abnormen TOP 2 A-Genotyp und dem Gesamtüberleben oder rezidivfreien Überleben. Gleiches gilt für einen abnormen HER 2-Genotyp. In einer Detailanalyse dieser Gruppe zeigen lediglich die Fälle mit starker Amplifikation sowohl im Gesamtüberleben als auch im rezidivfreien Überleben ein schlechteres klinisches Ergebnis, wobei hier die Unterschiede zum Teil Signifikanzniveau erreichen. Darüber hinaus lassen sich für beide Marker keine Zusammenhänge zum Behandlungsmodus (simultan, sequenziell) nachweisen.