Zusammenfassung
Bildgebende Untersuchungen sind die einzigen nicht-invasiven Methoden, die morphologische
Informationen über die Skelettmuskulatur liefern. Sie konkurrieren nicht mit den bei
der Frage neuromuskulärer Erkrankungen routinemäßig eingesetzten elektrodiagnostischen
Verfahren, die nur funktionelle Informationen geben, sondern ergänzen diese. Je nach
Fragestellung haben beide Methoden ihre spezifische Indikation. In der vorliegenden
Übersicht werden die Technik der Muskelsonografie und die hiermit feststellbaren pathologischen
Befunde erläutert. Man kann zwischen quantitativen (Muskela- und -hypertrophien, abnorme
Echointensitäten) und qualitativen Befunden (z. B. Faszikulationen, Tumore, Abszesse)
unterscheiden. Erstere erfordern die Erstellung oder Kenntnis entsprechender Referenzwerte.
Die Übersicht präsentiert zahlreiche Referenzwerte für die Muskeldurchmesser, -querschnittsflächen
und -volumina. Bildgebende Untersuchungen wie die Myosonografie sind die einzigen
nicht-invasiven Methoden zur Erfassung mesenchymaler Veränderungen der Skelettmuskulatur.
Es gibt zahlreiche typische, jedoch – wie bei der Elektromyografie – kaum pathognomonische
Befunde. Die zuverlässige Differenzierung primär neuro- und -myopathischer Erkrankungen
ist im Einzelfall selten möglich. Die Sonografie leistet wertvolle Beiträge zur Suche
einer optimalen Biopsiestelle.
Abstract
Imaging modalities are the only non-invasive methods providing information on the
anatomy of the skeletal muscles, whereas electrophysiological methods (electromyo-
and -neurography) deliver information about nerve and muscle functions. Thus, the
imaging and electrophysiological techniques complement one another. In the present
review, the technique of muscle ultrasonography and pathological myosonographical
findings are described. There are both quantitative (muscle atrophy and hypertrophy,
abnormal muscular echointensity) and qualitative abnormalities (e. g., fasciculations,
tumours, abscesses). The first mentioned abnormalities require the generation or knowledge
of reference values. This review lists numerous reference values for muscle thickness,
cross-sectional areas, and volumes. Imaging techniques such as myosonography are the
only methods for visualising mesenchymal alterations in skeletal muscles. Many typical,
however – like electromyography – only few pathognomonic features have been described
in the literature. In a given patient, primary neuro- and myopathic disorders can
only rarely be distinguished reliably. Ultrasonography contributes to the determination
of the optimal biopsy site.
Schlüsselwörter
neuromuskuläre Erkrankungen - Muskelbiopsie - Ultraschall - Sonografie
Key words
neuromuscular disorders - muscle biopsy - ultrasound - sonography