Diabetes aktuell 2010; 8(5): 232
DOI: 10.1055/s-0030-1265782
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H. G. Creutzfeldt- Arzneimittel-Preis 2010 – Klassisches Antidiabetikum ausgezeichnet

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27 August 2010 (online)

 
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Das orale Glibenclamid-Antidiabetikum (Maninil®) wird bereits seit 1969 klinisch angewendet und hat seine sichere antiglykämische Wirksamkeit in zahlreichen klinischen Langzeitstudien bewiesen. Es ist, insbesondere auch aus sozioökonomischer Sicht, von entscheidender Bedeutung in der oralen Therapie des Typ-2-Diabetes. Diese Fakten honorierte auch die Jury des international renommierten H. G. Creutzfeldt-Instituts zu Kiel und zeichnete Maninil® mit dem Arzneimittel-Preis 2010 aus. Überzeugende Punkte für die Juryentscheidung waren die effektive, verträgliche und sichere medikamentöse Einstellung von Diabetespatienten sowie die gute Kombinierbarkeit mit anderen oralen Antidiabetika.

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Therapieziele individuell anpassen

Diagnose und Therapie von Diabetes mellitus sind nicht immer einfach. Durch asymptomatische Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder häufige Infektionen, die einschleichend im Anfangsstadium auftreten, ist die Diagnose nicht selten ein Zufallsbefund. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten klassische Symptome, wie z. B. Polyurie, Polydipsie und Nykturie, auf und geben dann eindeutige Hinweise auf einen Diabetes mellitus. Die Therapie beruht immer auf dem Zusammenwirken von nichtmedikamentösen und medikamentösen Maßnahmen. Dabei müssen die Therapieziele individuell auf Komorbiditäten, Lebenserwartung und Alter angepasst werden. Grundsätzlich gelten als Therapieziele: Erhalt bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität mit Symptomfreiheit, Vermeidung von Akutkomplikationen (Infektionen, Koma, Hypoglykämie u. a.) und Folgeerkrankungen.

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Risiko für Spätfolgen senken

Typische Diabetesfolgeerkrankungen sind vaskuläre Komplikationen. Um diese zu vermeiden, sollten zentrale Parameter wie Blutzuckerspiegel, HbA1C und Blutfette regelmäßig gemessen werden. Nach den Ergebnissen von UKPDS (United Kingdom Prospective Diabetes Study) vermindert beispielsweise eine Senkung des HbA1C-Wertes um 1 % das relative Risiko z. B. für Herzinfarkte um 14 %, für mikrovaskuläre Komplikationen um 37 % [1]. Mit Glibenclamid (enthalten in z. B. Maninil®) steht ein Antidiabetikum zur Verfügung, das zu einer signifikanten Abnahme mikrovaskulärer Komplikationen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes führte [2]. Dieser positive Effekt auf die Blutgefäße vermeidet Folgeschäden an Augen, Nieren, Nerven und weiteren Organen, betonte die Jury die sozioökonomische Bedeutung von Maninil®.

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Glibenclamid hochwirksam und gut kombinierbar

Ein großer Vorteil von Glibenclamid ist neben der sicheren Wirksamkeit und sehr guten Verträglichkeit die besondere Eignung für die Kombinationstherapie. Die Kombination mit Metformin führt zu einer weiteren Verbesserung der Stoffwechseleinstellung [3]. Ferner kann Glibenclamid - bei unbefriedigendem Effekt in der Monotherapie und bei Metforminunverträglichkeit oder Kontraindikation - auch mit einem a-Glucosidase-Hemmer oder PPARγ-Liganden kombiniert werden. Auch die Tripeltherapie Glibenclamid + Metformin + Glitazon ist bei gegebener Indikation erfolgreich. Der Nutzen von Glibenclamid wurde sowohl für die Mono- als auch für die Kombinationstherapie überzeugend nachgewiesen [4], [5], [6], [7]. Aufgrund der vorliegenden Daten kann Glibenclamid daher auch bei multimorbiden Risikopatienten zusätzlich zu einer bestehenden Polymedikation - unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen - eingesetzt werden.

Insgesamt zeigte sich die Jury von den positiven Eigenschaften von Maninil® beeindruckt. Die Studienergebnisse wie auch die langjährige Praxiserprobung zeigen, dass Typ-2-Diabetiker mit Glibenclamid sicher und wirkungsvoll behandelt werden können. Insbesondere die gute Kombinierbarkeit, verbunden mit gut untersuchten und kontrollierbaren Arzneimittelinteraktionen, macht dieses orale Antidiabetikum zum idealen Praxismedikament, das außerdem ganz erheblich, im Gegensatz zu anderen oralen Antidiabetika, Kosten einsparen kann. Daher war es aus Sicht der Jury nur konsequent, Maninil® mit dem Arzneimittel-Preis 2010 auszuzeichnen.

Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung des H. G. Creutzfeldt-Institut zu Kiel.

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Literatur

  • 01 UKPDS 35 . BMJ. 2000;  321 405-412
  • 02 UKPDS 33 . Lancet. 1998;  352 837-853
  • 03 UKPDS 34 . Lancet. 1998;  352 854-865
  • 04 UKPDS 13 . BMJ. 1995;  310 83-88
  • 05 UKPDS 28 . Diabetes Care. 1998;  21 87-92
  • 06 Olsson, et al . Diabetologia. 2000;  43 558-560
  • 07 Reaven, et al . J Clin Endocrinol Metab. 1992;  74 1020-1026
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Literatur

  • 01 UKPDS 35 . BMJ. 2000;  321 405-412
  • 02 UKPDS 33 . Lancet. 1998;  352 837-853
  • 03 UKPDS 34 . Lancet. 1998;  352 854-865
  • 04 UKPDS 13 . BMJ. 1995;  310 83-88
  • 05 UKPDS 28 . Diabetes Care. 1998;  21 87-92
  • 06 Olsson, et al . Diabetologia. 2000;  43 558-560
  • 07 Reaven, et al . J Clin Endocrinol Metab. 1992;  74 1020-1026
 
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