Psychiatrie und Psychotherapie up2date 2011; 5(03): 149-160
DOI: 10.1055/s-0030-1266017
Schizophrenien und andere psychotische Störungen

Wahn: Krankheitskonzepte und Therapieoptionen

Christian Prüter
,
Paul Hoff
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Kernaussagen
  •  „Wahn” ist ein besonders wichtiger, aber auch schwieriger psychopathologischer Begriff. Wahn wird in der Regel als krankhafte Fehlbeurteilung der Realität verstanden, die erfahrungsunabhängig auftritt und an der mit völliger Gewissheit trotz vernünftiger Gegengründe und ausreichender Intelligenz festgehalten wird. Problematisch ist oft die Grenzziehung zwischen (nachvollziehbarem) Misstrauen und (krankhaftem) Wahn.

  • Die wesentlichen wissenschaftlichen Wahnkonzepte befassen sich mit den Entstehungsbedingungen paranoider Syndrome.

  • Die heutigen therapeutischen Möglichkeiten bei Personen mit Wahn umfassen verschiedene Optionen – wie auch sonst im Bereich psychischer Störungen – medikamentöse, psychotherapeutische und soziotherapeutische Verfahren. Deren wissenschaftliche Bearbeitung ist zwar bei Weitem noch nicht so weit gediehen wie dies etwa bei der psychopharmakologischen Forschung mit ihrem „Goldstandard” des RCT (randomized clinical trial) der Fall ist. Jedoch ist die früher häufig vertretene Auffassung, v. a. chronischer Wahn sei so gut wie immer therapieresistent, heute nicht mehr aufrechtzuerhalten.



Publication History

Publication Date:
09 February 2011 (online)

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