Rofo 2010; 182(10): 844
DOI: 10.1055/s-0030-1267303
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Ventilationsszintigrafie – Technegas ist überlegen

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Publication Date:
04 October 2010 (online)

 

Eine Lungenszintigrafie erlaubt die Darstellung von Ventilations- und Perfusionsverteilung in der Lunge und wird zur Diagnose einer Lungenembolie herangezogen. Begleitende Lungenerkrankungen können jedoch die Interpretation erschweren. Jögi et al. verglichen nun 2 Radionuklide für die Ventilationsszintigrafie miteinander. J Nucl Med 2010; 51: 735–741

In die Analyse gingen 33 Patienten ein, die sich einer Ventilations-Perfusions-SPECT unterzogen. Bei 5 von ihnen war eine obstruktive Lungenerkrankung (COPD) bekannt. Außerdem rekrutierten die Autoren weitere 30 Patienten mit mäßiger bis schwerer COPD. Insgesamt waren 37 Teilnehmer weiblich und 26 männlich, das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre. Für die Ventilationsuntersuchung verwendeten die Autoren bei allen Teilnehmern zum einen ein Aerosol mit 99mTc-Diethylentriaminpentaacetat (DTPA), zum anderen Technegas, eine ultrafeine Dispersion von 99mTc-markiertem Kohlenstoff. Zwischen beiden Untersuchungen lagen in den meisten Fällen nicht mehr als 72 h, die längste Spanne betrug 7 Tage. Die Perfusionsuntersuchung erfolgte mit 99mTc-markierten Makroaggregaten von Humanalbumin (MAA). Zwei unabhängige Untersucher beurteilten anschließend die Aufnahmen anhand eines vordefinierten, standardisierten Bewertungssystems. Ziel dabei war es, Unterschiede zwischen den beiden Radioaerosolen zu eruieren. Bei Patienten mit normalem bis nahezu normalem Ventilationsmuster zeigte sich eine enge Korrelation zwischen den Untersuchungen mit 99mTc-DTPA und mit Technegas. Allerdings waren Verteilungsunregelmäßigkeiten und das Ausmaß der zentralen Verteilung des Radionuklids im Falle von 99mTc-DTPA ausgeprägter. Dies erreichte sowohl bei Patienten mit als auch bei Patienten ohne COPD die Signifikanzschwelle. Die Reduktion der Lungenfunktion insgesamt wurde unter 99mTc-DTPA im Vergleich zu Technegas als stärker beurteilt, was vor allem bei COPD galt. Der Reverse Mismatch war im Falle von 99mTc-DTPA in beiden Gruppen signifikant ausgeprägter. Perfusionsdefekte mit Mismatch fanden sich häufiger unter Technegas bei COPD.

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