Der Klinikarzt 2010; 39(9): 423
DOI: 10.1055/s-0030-1267434
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H. G. Creutzfeldt-Arzneimittel-Preis 2010 – Orales Antidiabetikum ausgezeichnet

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Publication Date:
04 October 2010 (online)

 
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Das orale Antidiabetikum Glibenclamid (enthalten in z. B. Maninil®) konnte eindeutig positive Effekte und eine hohe Therapiesicherheit in prospektiven, randomisierten, kontrollierten Langzeitstudien nachweisen. Aufgrund der langjährigen Therapieerfahrung und der Wirtschaftlichkeit dieses Wirkstoffs ist es in der WHO Model List of Essential Medicines (16th list-updated-March 2010) gelistet. Das Produkt Maninil® wurde nun unlängst vom international renommierten Kieler H. G. Creutzfeldt-Institut mit dem Arzneimittel-Preis 2010 ausgezeichnet. Besonders überzeugende Gründe waren für die Preis-Jury die gute Wirksamkeit, Sicherheit und Kombinierbarkeit des Wirkstoffs auch bei Problempatienten sowie die signifikante Reduktion mikrovaskulärer Komplikationen bei Patienten mit Typ 2 Diabetes [1].

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Hohe Therapiesicherheit in Langzeitstudien nachgewiesen

Für die medikamentöse antihyperglykämische Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 stehen zahlreiche orale Antidiabetika zur Verfügung. Bei der Gestaltung der medikamentösen Therapie sollen vor allem Medikamente zur Blutzuckersenkung verwendet werden, für die eindeutig positive Effekte und eine hohe Therapiesicherheit in prospektiven, randomisierten, kontrollierten Langzeitstudien nachgewiesen wurden. Dies gilt insbesondere für das Sulfonylharnstoff-Präparat Glibenclamid. Es stimuliert die Insulinsekretion durch Hemmung der ATP-regulierten Kaliumkanäle in der Plasmamembran der ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dieser Effekt ist dosisabhängig und sowohl bei erhöhten als auch normalen oder erniedrigten Blutzuckerspiegeln nachweisbar.

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Individuelles Therapieschema

Durch die unterschiedlichen Tablettenstärken von Maninil® von 1 mg, 1,75 mg, 3,5 mg und 5 mg pro Tablette ist eine individuelle und vorsichtige, auf den einzelnen Patienten abgestimmte Titrierung möglich. Dieser überzeugende Produktvorteil macht Maninil® zu einem besonders wertvollen Praxismedikament und war ein Argument der Jury für die Auszeichnung mit dem H. G. Creutzfeldt-Arzneimittel-Preis 2010. Bei der Einstellung mit Maninil® ist allerdings zu beachten, dass nicht mehr als 7 mg/d verordnet werden und dass die Einnahme am Morgen erfolgt, um das nächtliche Hypoglykämierisiko zu minimieren [2].

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Glibenclamid starker Kombinationspartner

Ein weiteres entscheidendes Argument der Jury war die gute Kombinierbarkeit von Glibenclamid. So führt die Kombination mit Metformin zu einer Verbesserung der Stoffwechseleinstellung [3]. Bei Metformin-Unverträglichkeit oder Kontraindikation bzw. bei unbefriedigenden Effekten in der Monotherapie kann Glibenclamid mit a-Glucosidase-Hemmern oder PPAR?-Liganden kombiniert werden. Auch die Tripeltherapie mit Glibenclamid, Metformin und Glitazon ist bei gegebener Indikation eine Erfolg versprechende Therapieoption. Durch die zahlreichen Kombiniermöglichkeiten ist Maninil® auch bei multimedikamentös behandelten, geriatrischen Problempatienten indiziert. Der Patientenbenefit für die Mono- wie auch für die Kombinationstherapie konnte überzeugend anhand von klinischen Studien nachgewiesen werden [4], [5], [6], [7].

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Vaskuläre Komplikationen vermeiden

Eine gute Einstellung von Blutzucker und HbA1c-Wert verzögert bei Diabetes mellitus die Entwicklung oder das Fortschreiten mikrovaskulärer diabetischer Komplikationen. Unter einer Glibenclamid-Monotherapie kann je nach Ausgangslage der HbA1C etwa um 1,2-1,9 % gesenkt werden. Nach den Ergebnissen von UKPDS vermindert eine Senkung des HbA1c-Wertes um 1 % das relative Risiko z. B. für Herzinfarkte um 14 %, für mikrovaskuläre Komplikationen sogar um 37 % [8]. Dieser Vorteil von Glibenclamid, vaskuläre Komplikationen effektiv zu vermeiden, war ebenfalls ein zentraler Punkt in der Jurybegründung. Insgesamt kam die Jury zu dem Urteil, dass Maninil® ein wirtschaftliches, hochwirksames Praxismedikament ist, das sich hervorragend kombinieren lässt und damit auch für multimorbide und multimedikamentös eingestellte, geriatrische Patienten außerordentlich gut geeignet ist.

Der Text entstand mit freundlicher Unterstützung des H.G. Creutzfeldt-Institut zu Kiel.

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Literatur

  • 01 UKPDS 33 . Lancet. 1998;  352 837-835
  • 02 Leitlinien "Medikamentöse antihyperglykämische Therapie des Diabetes mellitus Typ 2", 2008. 
  • 03 UKPDS 34 . Lancet. 1998;  352 854-865
  • 04 UKPDS 13 . BMJ. 1995;  310 83-88
  • 05 UKPDS 28 . Diabetes Care. 1998;  21 87-92
  • 06 Olsson J , et al . Diabetologia. 2000;  43 558-560
  • 07 Reaven G M, et al . J Clin Endocrinol Metab. 1992;  74 1020-1026
  • 08 UKPDS 35 . BMK. 2000;  321 405-412
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Literatur

  • 01 UKPDS 33 . Lancet. 1998;  352 837-835
  • 02 Leitlinien "Medikamentöse antihyperglykämische Therapie des Diabetes mellitus Typ 2", 2008. 
  • 03 UKPDS 34 . Lancet. 1998;  352 854-865
  • 04 UKPDS 13 . BMJ. 1995;  310 83-88
  • 05 UKPDS 28 . Diabetes Care. 1998;  21 87-92
  • 06 Olsson J , et al . Diabetologia. 2000;  43 558-560
  • 07 Reaven G M, et al . J Clin Endocrinol Metab. 1992;  74 1020-1026
  • 08 UKPDS 35 . BMK. 2000;  321 405-412
 
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