Der Klinikarzt 2010; 39(9): 424
DOI: 10.1055/s-0030-1267435
Forum der Industrie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Lokal statt systemisch – Optimiertes Schmerzmanagement bei chronischen Wunden

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 October 2010 (online)

 
Table of Contents

    Die Reduktion von Schmerzen als wesentlicher Bestandteil des Managements von Problemwunden ist für die Patienten von besonderer Bedeutung. Sie bestimmt auf entscheidende Weise ihre Lebensqualität. Im praktischen Alltag kommt dem optimalen Schmerzmanagement allerdings noch nicht die Bedeutung zu, die sie verdient.

    Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zu Wundbehandlung und Schmerzmanagement stellte Prof. Joachim Dissemond, Essen, anlässlich eines Pressegesprächs im Rahmen des DGfW- Kongress 2010 in Freiburg vor. Nur jeder zweite Arzt, so die Studie, setzt zur Diagnostik eine Schmerzskala bei seinen Patienten ein. Nur jeder vierte Befragte behandelt schmerzende Wunden lediglich mit Schmerzmitteln und nicht mit schmerzlindernden Verbänden. 2 % der befragten Ärzte behandeln Wundschmerzen überhaupt nicht.

    Insbesondere ein mit speziellen Wundauflagen erzeugtes feuchtes Wundmilieu, erläuterte die Dermatologin Dr. Nicole Kemmler, Feldkirch (Österreich), fördere die Granulation und verringere die Gefahr für Traumata sowie Irritationen beim Verbandswechsel und dadurch Schmerzen während der Behandlung. Wird ein Wundmanagement mit feuchten Biozelluloseverbänden (z. B. Suprasorb® X) durchgeführt, erklärte Dr. Thomas Eberlein, Dermatologe, Sa Cabaneta (Spanien), so werde durch die Aufnahme oder Abgabe von Flüssigkeit das lokale Milieu für die Wundheilung optimiert und die Schmerzen während Behandlung und Verbandwechsel schnell und nachhaltig reduziert. Denn verschiedene Studien hatten gezeigt, dass das HydroBalance-System schneller und nachhaltiger den Schmerz während Behandlung und Verbandwechsel im Vergleich zu anderen Standardwundauflagen (z. B. silberhaltigen Wundauflagen, imprägnierter Gaze, Hydrofaser oder wirkstofffreisetzenden Schaumverbänden) reduziere. Auch die Zeitdauer bis zur teilweisen bzw. vollständigen Granulation und Epithelisierung sei signifikant kürzer als bei Standardbehandlungen.

    Richard Kessing, Zeiskam

    Quelle: Pressegespräch "Schmerzmanagement - ein weißer Fleck in der Wundversorgung" am 18. Juni 2010 im Rahmen der 13. Jahrestagung DGfW, Freiburg. Veranstalter: Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, Neuwied.

    Der Autor ist freier Journalist