ergopraxis 2010; 3(10): 11-12
DOI: 10.1055/s-0030-1267459
wissenschaft

Schlaganfall – Aufgabenspezifische Therapie ist am erfolgreichsten

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01 October 2010 (online)

 
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    Klienten profitieren nach einem Schlaganfall in besonderem Maße von einer aufgabenbezogenen Rehabilitation, die sich an alltäglichen oder pflegerischen Abläufen orientiert. Zu diesem Ergebnis kam eine niederländische Forschungsgruppe um die Medizinerin Marijke Rensink in einer systematischen Übersichtsarbeit an der Universität Utrecht, Niederlande.

    Nach einer umfassenden Recherche in verschiedenen Online-Datenbanken wie Medline, Embase und Cochrane werteten die Forscher insgesamt 42 RCT-Studien und systematische Reviews aus. In diesen Studien wurde die Wirkung von aufgabenspezifischen Trainings mit der von traditionellen Therapieangeboten verglichen. Die wesentlichen Resultate fassten die Forscher in narrativer Form zusammen. Die Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit von aufgabenorientierten Gleichgewichts-, Gang- und Konditionstrainings. Zudem deuten sie darauf hin, dass Menschen nach einem Schlaganfall von zielgerichteten Aktivitäten profitieren, in deren Rahmen sie beispielsweise Gegenstände im Sitzen erreichen sollen. Neben einer begrenzten Evidenz für tätigkeitsorientierte mentale Verfahren belegen weitere Studien, dass eine alltagsbezogene „Constraint Induced Movement Therapy” (CIMT), früher bekannt als „Forced-Use-Therapie”, zu signifikant verbesserten Armfunktionen führt.

    Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass ein aufgabenorientiertes Training in der Schlaganfall-Rehabilitation erfolgreicher ist als herkömmliche Methoden. Die entsprechenden Interventionen sollten nicht nur aufgabenspezifisch und subjektiv bedeutsam sein, sondern nach Möglichkeit auch direkt in die alltäglichen und pflegerischen Abläufe einfließen.

    fk

    J Adv Nurs 2009; 65: 737–754