ergopraxis 2010; 3(11/12): 10
DOI: 10.1055/s-0030-1268543
wissenschaft

Schlaganfall-Rehabilitation – Extrinsisches Feedback fördert physiologische Bewegungen

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Publication Date:
11 November 2010 (online)

 
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    Extrinsisches Feedback kann Klienten nach einem Schlaganfall unterstützen, die motorischen Funktionen des betroffenen Armes zu verbessern und physiologische Bewegungsabläufe wiederzuerlernen. Das erkannte eine Forschungsgruppe um Mindy F. Levin an der Fakultät für Ergo- und Physiotherapie der McGill-Universität in Montreal, Kanada.

    Die Wissenschaftler werteten neun Studien aus den Jahren 1998 bis 2008 aus, die sie durch eine Recherche in gängigen Datenbanken ermittelt hatten. Neben sechs RCT-Studien bezogen sie eine Kohortenstudie, eine Interventionsstudie und eine Einzelfallstudie ein. Die Ergebnisse des Reviews zeigen, dass betroffene Klienten physiologische Bewegungsabläufe effektiver wiedererlernen, wenn sie während den Übungen ein entsprechendes Feedback erhalten. Als besonders wirkungsvoll erwies sich dabei das extrinsische Feedback. Es beinhaltet die verbale oder visuelle Rückmeldung darüber, wie erfolgreich und physiologisch ein Klient bestimmte Übungen bewältigt. Neben der Therapeutin bieten sich auch andere Medien an wie Videoaufnahmen, Bilder, Zeichnungen, Ton- oder Lichtsignale. Um das motorische Lernen nachhaltig zu beeinflussen, sollte sich das Feedback vor allem auf den Übungsablauf, nicht nur auf dessen Ergebnis konzentrieren.

    Die Forscher weisen darauf hin, dass die Resonanz auf das Feedback davon abhängt, welche kognitiven Fertigkeiten bzw. Einschränkungen ein Klient aufweist. Insgesamt bestätigt das Review die geläufige Annahme, dass Klienten nach einem Schlaganfall bestimmte Bewegungsübungen physiologischer und effektiver durchführen, wenn sie ein entsprechendes Feedback erhalten.

    suma

    Neurorehabil Neural Repair 2010; 24: 113–124