Rofo 2010; 182(12): 1058
DOI: 10.1055/s-0030-1268807
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Subarachnoidalblutung - CT-Befunde korrelieren mit Prognose

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Publication Date:
01 December 2010 (online)

 

Die meisten Patienten mit einer spontanen Subarachnoidalblutung (SAB), die nicht durch ein Aneurysma verursacht ist, haben eine günstige Prognose, doch es gibt auch schwerwiegende Fälle. Nayak et al. überprüften nun, ob sich durch CT-Befunde Rückschlüsse auf die Prognose ziehen lassen. Clin Radiol 2010; 65: 623-628

Hierzu suchten die Autoren retrospektiv für die Zeit von August 2004 bis Juli 2009 nach Patienten, die an 2 tertiären Zentren wegen einer SAB behandelt worden waren. Von diesen begutachteten sie erneut Patientenakten, CT-Aufnahmen und zerebrale Angiografien. Ausschlusskriterien waren traumatische und durch ein Aneurysma oder andere intrakranielle Gefäßanomalien verursachte Blutungen.

Das Behandlungsergebnis wurde anhand der modifizierten Rankin-Skala (MRS) beurteilt, wobei ein Wert ≤ 1 als gut galt. Die initialen CT-Befunde ordneten die Autoren anhand des Blutungsmusters und der anatomischen Verteilung 4 Kategorien zu und korrelierten diese mit dem Behandlungsergebnis.In die Analyse gingen 190 Patienten (80 Frauen und 110 Männer) mit einem medianen Alter von 57 Jahren ein.

Die Mehrheit (75,3 %) wurde der Kategorie 1 zugeordnet (Blutung nur in die Basalzisterne oder mit Ausdehnung in die Sylvische Fissur) und erzielte ein gutes Behandlungsergebnis mit einem MRS von ≤ 1 bei Entlassung.

Eine Blutung vom Typ 2 (Typ 1 mit Ausdehnung der Blutung in die kortikalen Sulci ± Ventrikel) bestand bei 8,4 % der Patienten. Von diesen zeigten 62,5 % einen günstigen Verlauf mit einem MRS ≤ 1, 25 % hatten geringfügige Einschränkungen (MRS = 2) und 12,5 % mäßige bis schwere (MRS 3 und 4).

10 % der Patienten waren dem Typ 3 zuzuordnen (SAB ohne Blut in den Basalzisternen) und hatten eine relativ ungünstige Prognose. Nur 15,8 % von ihnen zeigten ein gutes Behandlungsergebnis (MRS ≤ 1), wogegen 26,3 % geringe (MRS = 2), 52,6 % mäßige bis schwere (MRS 3 und 4) und 5,3 % schwere (MRS = 5) Einschränkungen davon trugen.

Bei Blutungen des Typs 4 (jede SAB mit subarachnoidalem Blut in der posterioren Fossa/im Kleinhirnwurm), die bei 6,3 % der Patienten auftraten, war die Prognose sehr ungünstig. Jeweils 41,7 % behielten mäßige bis schwere bzw. schwere Einschränkungen, 16,7 % verstarben.

Hochsignifikante Unterschiede fanden sich zwischen Typ 1 und 2, Typ 2 und 3 sowie Typ 3 und 4.

Klassische aneurysmatisch bedingte, basal betonte SAB mit Ventrikeleinbruch und akutem Liquoraufstau. Die Blutung war durch ein kleines Aneurysma an der A. communicans anterior bedingt. a, b CT-Bilder. c DSA der A. carotis interna links in leicht axialer Kippung (Bild: Wanke I. Radiologie up2date 2003; 3: 357–375).

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