Die Knochentumoren lassen sich einteilen in maligne und benigne Läsionen. Der Anteil
der malignen Tumoren beträgt etwa 2‰ aller Malignome. Aufgrund dieser Seltenheit werden
Beschwerden häufig längere Zeit falsch interpretiert und damit die Diagnose erheblich
verzögert. Entscheidend ist deshalb bei unklaren Beschwerden an einen Tumor zu denken
und im positiven Fall dann eine rasche Diagnostik und Therapie einzuleiten. Aufgrund
der verbesserten therapeutischen Möglichkeiten mit Chemotherapie, Bestrahlung und
chirurgischer Intervention hat sich die Prognose und die Lebensqualität bei malignen
Knochentumoren in den letzten Jahren erheblich verbessert. Entscheidend ist dabei
eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dies bedeutet das Hinzuziehen eines Onkologen
nach Sicherung der Diagnose. Abhängig von der Entität und dem Grading muss eine neoadjuvante
Chemotherapie und Strahlentherapie erfolgen. Schon die Biopsie sollte in einem Zentrum
mit Erfahrung in der Behandlung von Knochentumoren durchgeführt werden, da durch eine
falsche Biopsietechnik die Resektion erschwert oder sogar unmöglich gemacht werden
kann und das Risiko eines Lokalrezidivs erhöht ist. Es ist deshalb unerlässlich, dass
Patienten mit malignen Knochentumoren in Zentren mit großer Erfahrung behandelt werden.
So soll dieses Heft die Vorgehensweise bei benignen und malignen Tumoren darstellen
und die heutigen Möglichkeiten verdeutlichen. Gleichzeitig soll auf die zentrale Bedeutung
der spezialisierten Zentren hingewiesen und vor falschem Ehrgeiz bei wenig Erfahrung
gewarnt werden.