Frauenheilkunde up2date 2011; 5(1): 1
DOI: 10.1055/s-0031-1271352
Editorial

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Publication Date:
21 February 2011 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

der Themenschwerpunkt Herzerkrankungen in der ersten Ausgabe der Frauenheilkunde up2date 2011 beschäftigt sich ausführlich mit angeborenen Herzfehlern, der häufigsten angeborenen Organfehlbildung. Nahezu alle mit einem angeborenen Herzfehler geborenen Babys sind heute mit dem Ziel des Erreichens einer guten Lebensqualität erfolgreich behandelbar.

Die Behandlung angeborener Herzfehler ist immer differenzierter geworden und verlangt im Sinne dieser Spezialisierung ein großes Maß der Vorhaltung personeller und technisch apparativer Ressourcen. Die Fachgesellschaften und der Gesetzgeber haben dem Rechnung getragen und in einer jetzt zum 1. Januar 2011 in Kraft getretenen Richtlinie des gemeinsamen Bundesausschusses über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der herzchirurgischen Versorgung bei Kindern und Jugendlichen gemäß § 137, Abs. 1, Nr. 2 SGB V, die Strukturqualität festgelegt. Die Anwesenheit von zwei zertifizierten Kinderherzchirurgen und fünf Kinderkardiologen, ein Anteil von 60 % Fachpflegekräften in einer spezialisierten kinderkardiologischen Intensivstation und die ständige Verfügbarkeit eines geeigneten Kinder-Herzkatheterlabors sind nur einige der Punkte, die gefordert werden. Die daraus folgende Zentrenbildung hat große Vorteile für die Qualität der Patientenversorgung und für die wissenschaftliche und fachliche Entwicklung. Sie ist sicher nicht unproblematisch für die Breite der Fachweiterbildung in der Pränatalmedizin und der allgemeinen Pädiatrie.

Umso wichtiger sind die Übersichtsartikel in dieser Ausgabe der Frauenheilkunde up2date. Wir hoffen, dass uns ein detaillierter und realistischer Überblick über die operative und nicht operative Behandlung angeborener Herzfehler gelungen ist. Detailliertes Wissen über Herzerkrankungen und ihre Behandlungen ist schon allein deshalb notwendig, um Schwangere bei pränataler Diagnose eines Herzfehlers richtig und vollständig beraten zu können – optimal gelingt dies nur in der engen Zusammenarbeit von Gynäkologe und Kinderkardiologe.

Diese Ausgabe der Frauenheilkunde up2date widmet sich aber auch den pränatalen Aspekten bei angeborenen Herzfehlern und fetalen Herzrhythmusstörungen. Die Behandlung von fetalen Herzrhythmusstörungen und die pränatale Diagnose komplexer Herzfehler verbessern die medizinische Prognose erheblich. Die pränatale Diagnose erleichtert in der täglichen klinischen Erfahrung vor allem aber auch den Eltern den Umgang mit der Herzfehlbildung ihres Kindes und ihren Ängsten bei einer nötigen invasiven Behandlung erheblich. Dies sollte uns ein bleibender Ansporn sein, pränatale Diagnostik und Therapie angeborener Herzfehler weiter voranzutreiben.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Prof. Dr. Sven Dittrich
Gastherausgeber Erlangen, im Februar 2011

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