30 Jahre Deutsche Gesellschaft für Senologie und knapp 10 Jahre Arbeitsgemeinschaft Minimal invasive Mammainterventionen unter ihrem Dach; Gelegenheit für Dank und einen kurzen Rückblick.
Geboren wurde die Idee zur Gründung der AG MiMi in der Wüste, unter der Sonne Arizonas, dort tätig im Einüben neuer Fertigkeiten an neuer Technik; beeindruckt von der Stringenz, Genauigkeit und dem hohen wissenschaftlichen Anspruch unserer amerikanischen Kollegen, entwickelt aus dem praktisch-klinischen Tätigsein der Ultraschalldiagnostiker, Gynäkologen und Radiologen, orientiert an den damalig aktuellen Fragestellungen und dem Bedürfnis, diese konzentriert und vor allem interdisziplinär gemeinsam anzugehen.
Aus der daraus entstandenen Kommunikation entstand die Idee, die eher lose Zusammenarbeit in einer Arbeitsgruppe zusammenzufassen. Was lag näher, als die Deutsche Gesellschaft für Senologie am Schreibtisch Prof. Wallwieners in Tübingen um Schirmherrschaft zu bitten.
Aus dem Erfahrungsschatz mehrerer Zentren, begleitet von einem wissenschaftlichen Beirat, wurden die Strukturen für die ersten Projekte geschaffen. Seitdem prägen die in den Jahresversammlungen vorgestellten Ideen die interdisziplinäre Projektarbeit:
Zeitlich parallel zur Etablierung des Deutschen Mammografiescrennings, das mit steigenden Anforderungen an die Mammadiagnostik und einer zunehmenden Verfügbarkeit stereotaktisch und sonografisch geführter Vakuumbiopsiesysteme einherging, wurde ein Indikationskatalog interdisziplinär abgestimmt und veröffentlicht [7].
Damit eng verknüpft waren die Projekte, die diagnostisch-therapeutische Entfernung benigner Befunde (Modell Fibroadenom) durch die sonografisch geführte Vakuumbiopsie [7] zu untersuchen und ebenso wie die Frage zu beantworten, ob Biopsien bei BIRADS-IV-Läsionen im Vergleich zu offen-chirurgischen Probeentnahmen ausreichend repräsentativ sind [3].
Der nächste Schritt, eine spannungsreiche und detaillierte Arbeit von 2 Jahren, war die Strukturierung, der Probelauf und die Einführung eines zentralen Biopsieregisters [5], ein wichtiges Organ für die Qualitätssicherung der minimalinvasiven Mammadiagnostik.
In den letzten Jahren wurde der zunehmende Trend zur Minimalisierung und Zielgerichtetheit diagnostischer Interventionen vorbereitet und wesentlich mitbestimmt durch Projekte der AG MiMi. Einen herausragenden Platz nimmt hier die Duktuskopie-Multizenterstudie [8] ein. Der technischen Verfügbarkeit wurden hier von Anfang an die umfassende Erhebung multizentrisch gesammelter Daten in hoher, aussagefähiger Fallzahl und die wissenschaftliche Analyse zur Seite gestellt.
Parallel zu den genannten Projekten wurde ein weiterer Fokus auf die Fort- und Weiterbildung gelegt; Mammasonografie- und -interventionskurse und in bereits langer Tradition Duktuskopiekurse durchgeführt.
Die langjährige Projektarbeit der Arbeitsgemeinschaft Minimal invasive Mammainterventionen hat in enger Kooperation mit anderen Fachgremien der Deutschen Gesellschaft für Senologie die Entwicklung der Mammadiagnostik begleitet, wesentliche Entwicklungen früh erkannt, Daten gesammelt und ausgewertet und damit Leitlinienaussagen möglich gemacht, die mittlerweile Allgemeingut geworden sind.
Auf dem Fundament dieser Erfahrungen arbeiten wir an der nächsten Folge von Projekten, der Kryoablation benigner Befunde, Radiofrequenzablation von Mammatumoren, feinnadelaspirationszytologischer versus histologischer Dignitätssicherung des Sentinel-Lymph-Nodes und weiteren …
Wir freuen uns auf die Jubiläumstagung in Dresden und danken herzlich allen bisherigen Mitstreitern, Mentoren und Wegbegleitern!