Frauenheilkunde up2date 2011; 5(4): 217-219
DOI: 10.1055/s-0031-1271560
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Studienregister Brustkrebs-Studien.de (BKS)

Neue Wege in der Rekrutierung von Brustkrebspatientinnen für klinische StudienM. Wallwiener
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Publication Date:
23 August 2011 (online)

Klinische Studien beim Mammakarzinom

Die Internet-Plattform www.Brustkrebs-Studien.de (BKS) bietet Patientinnen und Ärzten eine zeitgemäße, komfortable und effiziente Möglichkeit, aktiv nach Informationen über aktuelle klinische Studien zu suchen und individuell geeignete Studien zu identifizieren.

Klinische Studien haben sich in den vergangenen Jahren weiterhin als wesentlicher Bestandteil des klinischen Behandlungsspektrums etabliert, um eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Therapie sicherzustellen und innovative Ansätze noch rascher in die klinische Routine zu transferieren. Noch immer werden im klinischen Alltag jedoch weniger als die Hälfte der potenziell geeigneten Patienten klinischen Studien zugeführt [1].

Zu den Hauptursachen hierfür zählen u. a.

mangelndes Interesse 2, geringe Akzeptanz der Studientherapie und logistische Ursachen wie lange Anfahrtswege und zusätzliche Therapien 3 4.

Ein wesentliches Angebot der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) ist deswegen die Vernetzung von Studiengruppen. Hierzu hat die DGS im Jahr 2006 das Studienportal www.brustkrebs-studien.de ins Leben gerufen. BKS ist ein Online-Service, der es Patientinnen ermöglicht, sich über die Erkrankung Brustkrebs und klinische Studien zu informieren, und ihnen die Möglichkeit bietet, selbstständig nach verfügbaren klinischen Studien zu suchen. In dem Studienregister sind folgende Punkte direkt abrufbar:

Prüfpläne Ansprechpartner Therapiekonzepte angestrebte Endpunkte

Auf diese Weise können Teilnehmerinnen und Zentren für geplante und laufende Studien rekrutiert werden, um den Fortgang der Forschung zu Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms sicherzustellen. Auch können Zentren, die an der Mitwirkung an Studien interessiert sind, Projekte finden, in die sie bei gegebener Konstellation ihre Patientinnen einschleusen können.

Literatur

  • 1 Wei S J, Metz J M, Coyle C et al. Recruitment of patients into an internet-based clinical trials database: the experience of OncoLink and the National Colorectal Cancer Research Alliance.  J Clin Oncol. 2004;  22 4730-4736
  • 2 Castel P, Negrier S, Boissel J P. Why don't cancer patients enter clinical trials? A review.  Eur J Cancer. 2006;  42 1744-1748
  • 3 Comis R L, Miller J D, Aldige C R et al. Public attitudes toward participation in cancer clinical trials.  J Clin Oncol. 2003;  21 830-835
  • 4 Cox K, McGarry J. Why patients don't take part in cancer clinical trials: an overview of the literature.  Eur J Cancer Care (Engl). 2003;  12 114-122
  • 5 Mills E J, Seely D, Rachlis B et al. Barriers to participation in clinical trials of cancer: a meta-analysis and systematic review of patient-reported factors.  Lancet Oncol. 2006;  7 141-148
  • 6 Ohno-Machado L, Wang S J, Mar P et al. Decision support for clinical trial eligibility determination in breast cancer. Proceedings / Amia Symposium 1999: 340-344
  • 7 Weiner D L, Butte A J, Hibberd P L et al. Computerized recruiting for clinical trials in real time.  Ann Emergency Med. 2003;  41 242-246
  • 8 Siminoff L A, Zhang A, Colabianchi N et al. Factors that predict the referral of breast cancer patients onto clinical trials by their surgeons and medical oncologists.  J Clin Oncol. 2000;  18 1203-1211

Dr. M. Wallwiener

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und Universitätsfrauenklinik Heidelberg

Voßstr. 9

69115 Heidelberg

Email: markus.wallwiener@med.uni-heidelberg.de

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