Was ist eigentlich … Neuroradiologie?

Die Radiologie hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte technisch so schnell weiterentwickelt, dass sich weitere Spezialisierungen innerhalb des Faches ergeben haben. So wurde zunächst die Radiologie in die Gebiete diagnostische Radiologie und Strahlentherapie getrennt. Weitere fachbezogene Teilgebiete erfolgten kurze Zeit später. Ärzte können in Kliniken der Maximalversorgung und Universitätskliniken nach ihrer bestandenen Facharztprüfung für radiologische Diagnostik eine weitere Facharztausbildung, z. B. im Bereich der Kinderradiologie oder Neuroradiologie, anstreben.

Kernaussagen

• Neuroradiologische Abteilungen haben sich auf Differenzialdiagnostik und minimalinvasive Therapieverfahren des Zentralnervensystems von Gehirn und Rückenmark spezialisiert. Hierfür sind sehr gute Kenntnisse in der Anatomie und der radiologischen Bildgebung Voraussetzung.

• MRT, Myelografie und Myelo-CT sind bei Bandscheibenvorfällen die optimale präoperative Diagnostik für den Neurochirurgen.

• Als Basisdiagnostik dient bei Schlaganfällen immer noch die CT, da sie weit verbreitet und somit kurzfristig verfügbar ist. Nach der Diagnosestellung sollten diese Patienten jedoch schnellstmöglich in einem Schlaganfallzentrum weiter diagnostiziert und behandelt werden. Dies ist minimalinvasiv im Zeitfenster durch erfahrene Neuroradiologen möglich.

• Weitere minimalinvasive Therapien vereinfachen eine neurochirurgische Operation und können diese zum Teil auch ersetzen.

Weiterführende Literatur

• 1 Forsting M, Jansen O Hrsg.. MRT des Zentralnervensystems. Stuttgart: Thieme; 2005
• 2 Forsting M, Uhlenbrock D, Wanke I Hrsg.. MRT der Wirbelsäule und des Spinalkanals. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2009. 2
• 3 Forsting M, Uhlenbrock D Hrsg.. MRT und MRA des Kopfes. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006. 2
• 4 Jansen O, Forsting M, Sartor K Hrsg.. Neuroradiologie. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2008. 4

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