Pneumologie 2011; 65(1): 3
DOI: 10.1055/s-0031-1272607
Pneumo-Fokus

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Preisverleihung - Oskar und Helene-Medizinpreis 2010

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Publication Date:
17 January 2011 (online)

 
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Im Rahmen der Festveranstaltung 100 Jahre DGP am 6. Oktober 2010 verlieh die Stiftung Oskar-Helene-Heim erstmalig den mit 50 000 € dotierten Oskar und Helene-Medizinpreis. Der Preis wird ab 2010 jährlich verliehen. Geehrt wurde der Pneumologe und leitende Arzt der Lungenfachklinik Immenhausen, Prof. Stefan Andreas, für seine wegweisende Forschung und Erkenntnisse zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sowie für sein Engagement bei der Tabakentwöhnung.

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Grundlagenforschung zur COPD

Prof. Robert Loddenkemper, Kuratoriumsmitglied der Stiftung und Vorsitzender der Jury, begründete die Wahl des Preisträgers folgendermaßen: "Die international besetzte Jury hat sich unter insgesamt 6 hochqualifizierten Bewerbern für Prof. Stefan Andreas entschieden. Seine Arbeiten in der Grundlagenforschung zur COPD während der letzten Jahre tragen wesentlich dazu bei, die Auswirkungen dieser Erkrankung auf den menschlichen Organismus besser zu verstehen."

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COPD als systemische Erkrankung

Prof. Andreas hat das Konzept der COPD als systemische, den ganzen Menschen betreffende Erkrankung, ergänzt. Sowohl in klinischen als auch in tierexperimentellen Arbeiten konnte die Arbeitsgruppe zeigen, dass die COPD eine ausgeprägte Stressreaktion bzw. "neurohumorale Aktivierung" verursacht. Dies hat vielfältige negative Auswirkung auf den gesamten Organismus. Aufbauend auf diesen Befunden wurden therapeutische Ansätze abgeleitet: So zeigte die Hemmung der neurohumoralen Aktivierung positive Effekte auf die Lungenfunktion und Belastbarkeit. "Wenn diese Befunde in größeren klinischen Studien bestätigt werden, bedeutet dies einen großen Fortschritt für unsere Patienten mit COPD, die an Luftnot und reduzierter körperlicher Belastbarkeit leiden" so Prof. Andreas.

Stiftung Oskar-Helene-Heim