ergopraxis 2011; 4(2): 12-13
DOI: 10.1055/s-0031-1272853
wissenschaft

Übergang ins Rentenalter – Bedeutungsvolle Aktivitäten gesucht!

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Publication Date:
04 February 2011 (online)

 
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    Wie ältere Menschen den Übergang ins Rentenalter erleben, hängt neben Umwelteinflüssen auch davon ab, inwieweit sie ihre Pläne an tatsächliche Gegebenheiten anpassen können. Zu dieser Erkenntnis gelangt ein ergotherapeutisches Forschungsteam um Alana Hewitt an der gesundheitswissenschaftlichen Fakultät der La Trobe Universität im australischen Melbourne.

    Im Rahmen von semistrukturierten Interviews berichteten vier ältere Menschen, wie sie den Übergang ins Rentenalter persönlich erlebten. Anschließend analysierten die Forscher die ermittelten Informationen und ordneten sie drei großen Themenbereichen zu: Umwelteinflüssen, Planungsprozessen und Erfahrungen. Den Ergebnissen zufolge beeinflussten vor allem die sozialen Beziehungen und Ressourcen, wie sich die Senioren auf den neuen Lebensabschnitt vorbereiteten. Im Planungsprozess setzten sich die Befragten zudem mit ihren finanziellen Voraussetzungen auseinander. Außerdem suchten sie gezielt nach Informationen darüber, welche Aktivitäten oder Angebote ihnen zur Verfügung standen. Dabei bevorzugten sie meist Aktivitäten, die an vorangegangene Handlungsmuster oder Interessen anknüpften.

    Auch während des Rentendaseins setzten die befragten Senioren ihren Planungsprozess fort. Denn aus gesundheitlichen, familiären oder finanziellen Gründen war es häufig erforderlich, vorhandene Pläne zu adaptieren oder zu verwerfen. Neben einer allgemeinen Entschleunigung ihres Alltags beschrieben diese älteren Menschen auch die Notwendigkeit, den Tag sinnvoll zu strukturieren und sich Ziele zu setzen.

    Aufgrund ihrer handlungsorientierten Ausrichtung können Ergotherapeuten Ruheständler darin unterstützen, den Übergang ins Rentenalter zu bewältigen und die verfügbare Zeit mit bedeutsamen Aktivitäten zu füllen.

    fk

    AOTJ 2010; 57: 8–16