In den letzten 20 Jahren haben sich Komposite zum Allround-Material für sehr viele
Indikationen in der Zahnmedizin entwickelt. Durch systematische Variation der Matrix
und der Füllkörpersysteme wurden diese Werkstoffe immer weiter optimiert, sodass es
heute Komposite gibt, die Zahnärzten die Herstellung hochästhetischer Restaurationen
ermöglichen. FiltekTM Supreme XT Universal Composite bzw. das Nachfolger-Produkt FiltekTM Supreme XTE Universal Composite sind bekannt für ihre Glanzbeständigkeit. Im Folgenden
wird dargestellt, welche Entwicklungen insbesondere die Optimierung der mit Kompositen
erzielbaren Ästhetik beeinflusst haben. Diese starten bei Makrofüllern und enden bei
den derzeit innovativsten Füllern, den Nanofüllern bzw. Nanoclustern, wie sie in dem
Material FiltekTM Supreme XTE vorzufinden sind.
Abb. 1a Glanzbeständigkeit im Vergleich: FiltekTM Supreme XTE Nanocluster (l) und führendes nano-optimiertes Komposit (r) Quelle: REM-Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. J. Perdigao, University of
Minnesota.
Abb. 1b Diese optische Analyse zeigt die Oberfläche eines führenden nano-optimierten
Komposits (r) im Vergleich zur Oberfläche von FiltekTM Supreme XTE nach Zahnbürsten-Abrasion. Quelle: Interne Daten von 3M ESPE.
Von Makrofüller- zu Mikrofüllerkompositen
Von Makrofüller- zu Mikrofüllerkompositen
Nach der Einführung der Fotopolymerisation wurden die Komposite überwiegend durch
Modifikation ihres Füllkörpersystems weiterentwickelt. Aus diesem Grund ist die Differenzierung
der Materialien anhand der Füllkörper von besonderer Bedeutung. Die Einteilung in
Makrofüllerkomposite, homogene und inhomogene Mikrofüllerkomposite und Hybridkomposite
beruht auf den damals verfügbaren technischen Möglichkeiten, die entsprechenden Materialien
herzustellen. Unter dem Begriff Makrofüller werden Füllkörper aus Glas, Quarz oder
Keramik verstanden, die durch Mahlprozesse gewonnen werden und eine Füllkörpergröße
von 0,7-100 µm aufweisen (Lutz 1980). Die mittlere Teilchengröße dieser damals verfügbaren
Füllstoffe betrug etwa 5-10 µm. Die Materialien waren nicht hochglanzpolierbar.
Auf der Grundlage physikalischer Überlegungen, wonach Komposite mit Füllern, deren
mittlere Teilchengröße kleiner ist als die Wellenlänge des sichtbaren Lichtes, hochglanzpolierbar
sein müssten, erfolgte die Entwicklung der Mikrofüllerkomposite. Hierbei betrug die
Teilchengröße 5 bis maximal 700 nm, die mittlere Teilchengröße sollte kleiner als
40 nm sein und der anorganische Füllstoffgehalt in Form von Mikrofüllern sollte mehr
als 50 Gewichtsprozent des Komposits ausmachen (Lutz 1980).
Herstellungsprozess und Nanofüller
Herstellungsprozess und Nanofüller
Lange Zeit wurde die Mahltechnologie eingesetzt, um Füllkörper herzustellen und die
durchschnittliche Füllkörpergröße war von dieser Form der Zerkleinerung abhängig.
Jeder Fortschritt der Mahltechnologie hatte auch eine neue Kompositgeneration mit
meist verbesserten Eigenschaften zur Folge. Der Herstellungsprozess der Mikro- bzw.
Nanofüllpartikel hat neben der Füllkörpergröße ebenfalls Einfluss auf die Eigenschaften
eines Komposits. Weitere Herstellungsverfahren sind neben der Mahltechnik die Flammenpyrolyse
sowie das Sol-Gel-Verfahren.
Um eine Optimierung der Ästhetik von Kompositrestaurationen zu erreichen, versuchen
die Hersteller moderner Füllungsmaterialien laufend, das System aus mahltechnisch
hergestellten Füllkörpern zu verändern. So sollte die Polierbarkeit durch immer kleinere
Füllkörperobergrenzen (bezogen auf den Durchmesser) verbessert werden. Denn es zeigte
sich, dass hinsichtlich der Bewertung eines Komposits in Bezug auf seine Polierbarkeit
die Partikelobergrenze wichtiger ist als die mittlere Partikelgröße.
Brechungsindex und Röntgensichtbarkeit
Brechungsindex und Röntgensichtbarkeit
Neben der Partikelobergrenze ist der Brechungsindex eine weitere wichtige Eigenschaft
von Füllkörpern, die für ein ästhetisches Ergebnis verantwortlich ist. Der Brechungsindex
zwischen Füllkörper und Matrix muss aufeinander abgestimmt sein, um ein farblich gut
zum Zahn passendes Komposit zu ergeben. Quarzfüllkörper haben einen geeigneten Brechungsindex,
sie haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht röntgenopak sind. Durch Glaskeramiken
kann man inzwischen ebenfalls geeignete optische Eigenschaften erzielen. Zusätze,
die die Röntgenopazität sicherstellen sollen, verändern aber gleichzeitig auch den
Brechungsindex der Gläser, sodass sich die optischen Eigenschaften verschlechtern
können, wenn die Röntgenopazität zunimmt.
Ästhetik dank Glanzbeständigkeit
Ästhetik dank Glanzbeständigkeit
Den Forschern und Entwicklern von 3M Espe ist es gelungen, ein Optimum zwischen dem
Brechungsindex und der Röntgensichtbarkeit der Füllkörper insbesondere in dem Komposit
FiltekTM Supreme XTE herzustellen. Während der anfängliche Glanz bei den meisten Füllungsmaterialien
sehr eindrucksvoll sein kann, mangelt es ihnen in der Regel an der Beständigkeit.
Der natürliche Glanz einer Restauration mit FiltekTM Supreme XTE ist hingegen auch über Jahre beständig und sogar besser als bei einem
Mikrofüllerkomposit.
Das Unternehmen stellt dieses Nanokomposit in einem patentierten Verfahren her. Hierbei
handelt es sich um das Sol-Gel-Verfahren zur Herstellung keramischer oder keramisch-organischer
Werkstoffe. Ausgegangen wird von einem flüssigen Sol-Zustand des Materials, der durch
eine Sol-Gel-Transformation in einen festen Gel-Zustand überführt wird. Bei diesem
Verfahren wird ein einzigartiges Verbundmuster von Partikeln im Nanobereich erzeugt.
Diese sogenannten Nanocluster zeigen bei der Abrasion das gleiche Scherverhalten,
wie es beim Verschleiß der umgebenden Harzmatrix auftritt. Dadurch ist das Komposit
leichter zu polieren und die Restauration behält eine glattere Oberfläche für lang
anhaltenden Glanz und Fluoreszenz.
Abb. 2 Dieses Foto zeigt die Glanzbeständigkeit des neuen Materials (m und r) im Vergleich
zu einem führenden nano-optimierten Komposit (l) nach der Simulation von 6000 Zahnbürsten-Zyklen.
Abb. 3 Das Material ist sowohl in Spritzen als auch in Kapseln erhältlich.
Rabea Tschamler
3M Espe AG
Espe Platz
82229 Seefeld