Peter Haussmann zum 70. Geburtstag

Einer der bedeutendsten Vertreter der Handchirurgie in Deutschland vollendete am 19. Februar 2011 sein 70. Lebensjahr. Peter Haussmann hat die Entwicklung der Handchirurgie in ihren Spezialgebieten entscheidend beeinflusst und sich dadurch große Verdienste erworben.

Am 19. Februar 1941 wurde Peter Haussmann als Sohn eines Notars und einer Hauswirtschaftslehrerin in Stuttgart-Bad Cannstadt geboren. Nach dem Ausbomben 1943 fand die Familie Zuflucht bei den väterlichen Großeltern in Oberboilingen, einem Dorf bei Nürtingen, wo sie bis 1949 lebten und wo Peter handwerkliche Arbeit verrichten und schätzen lernte. Nach Ablegen des Abiturs 1960 und dem Medizinstudium bis 1966 sowie einem Jahr Anästhesie-Tätigkeit begann er am Kreiskrankenhaus Esslingen seine chirurgische Ausbildung. Durch den dortigen Chefarzt Rolf Simon-Weidner, einem Böhler-Schüler, kam er erstmalig mit der Handchirurgie in Berührung. Nach Ableisten des Wehrdienstes und einem Jahr am Pathologischen Institut der Universität Tübingen setzte er dort unter Max Schwaiger die chirurgische Weiterbildung fort. Er schloß sich einer Arbeitsgruppe für Plastische Chirurgie und Handchirurgie unter Edzard Köhnlein an und beschäftigte sich frühzeitig mit der aufkommenden Mikrochirurgie. 1974 erhielt er die Facharztanerkennung für Chirurgie und 1977 diejenige für das Teilgebiet Plastische Chirurgie. Die Habilitation erfolgte 1978.

Peter Haussmann wurde 1978 zum Chefarzt der neugegründeten Abteilung für Handchirurgie, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie an der DRK-Klinik Baden-Baden berufen und verblieb in dieser Position bis zum Ruhestand 2005. Seine vorwiegenden Arbeitsgebiete waren die operative Rheumatologie der Hand, die Nervenkompressionssyndrome, das Handgelenk und die Mikrochirurgie. Seine Arbeiten wurden immer durch seine ausgezeichnete Fotografie dokumentiert.

Peter Haussmann

Peter Haussmann war Gründungsmitglied der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Mikrochirurgie der peripheren Nerven und Gefäße (DAM) und der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. In der DGH war er 1995 Präsident und von 1997 bis 2000 Sekretär. 2006 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Er war Mitglied mehrerer in- und ausländischer medizinischer Gesellschaften und hat als Autor oder Mitautor über 100 Beiträge in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht. Er organisierte von 1979 bis 1991 die auf Initiative von Lennart Mannerfelt gegründeten „Handchirurgischen Seminare” und hat sich als einer der Hauptreferenten daran beteiligt.

Seine Frau Ursula, mit der er seit 1968 verheiratet ist, hat seine Arbeit verständnisvoll unterstützt. Gemeinsam konnten sie sich durch ausgedehnte Wanderungen, Skifahren und Natur-Beobachtungen entspannen, wozu auch seine Sammlung wertvoller Standuhren beigetragen hat. Diese Tätigkeiten werden ihm hoffentlich auch im weiteren Ruhestand viel Freude bereiten, die er auch im schönen Garten an dem liebevoll renovierten Wohnhaus in Freiburg findet.

D. Buck-Gramcko

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