Diabetes aktuell 2011; 9(1): 48
DOI: 10.1055/s-0031-1274143
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Antihypertensive Therapie – 3A-Register-Daten belegen den Nutzen von Aliskiren

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25 February 2011 (online)

 
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    Randomisierte kontrollierte klinische Studien werden zumeist mit selektierten Patienten durchgeführt und können schon aus diesem Grund nicht die Realitäten der klinischen Praxis widerspiegeln. In der Regel werden sie von spezialisierten Ärzten durchgeführt und es werden beispielsweise ältere Patienten und/oder Patienten mit zusätzlichen Krankheiten ausgeschlossen, auch der Einsatz zusätzlicher Medikamente unterliegt Restriktionen. Das vom Ludwigshafener Institut für Herzinfarktforschung mit Unterstützung von Novartis initiierte 3A-Register zur ambulanten Versorgung von Hypertoniepatienten soll hier einen Beitrag zur in Deutschland noch immer stiefmütterlich behandelten Versorgungsforschung leisten. Ziel des Registers ist es, Aufschluss über die Versorgungssituation von Patienten mit arterieller Hypertonie in Deutschland zu geben und Rückschlüsse zum Verhältnis von Kosten und Nutzen zu ermöglichen. Bei der Tagung der European Society of Hypertension 2010 in Oslo stellte Prof. Uwe Zeymer die 1-Jahresdaten des Registers vor. 3A steht für "Aliskiren, Angiotensin-Blockade und andere antihypertensive Therapien" und das Register ist mit rd. 15 000 zwischen Oktober 2008 und April 2009 eingeschlossenen hypertensiven Patienten eines der größten. Eine Schwäche des Registers für eine allgemeine Bewertung ist vielleicht, dass mit Aliskiren behandelte Patienten mit 68 % der Population einen sehr hohen Anteil haben (18 % ACE-Hemmer oder Sartane, 14 % andere antihypertensive Therapien). Von 99 % der Patienten konnte zu Beginn ein kompletter Datensatz erhoben werden, 85 % der Patienten konnten bis zum Ende nachverfolgt werden. Aliskiren wurde dabei nach Zeymer häufiger bei schwieriger zu behandelnden Patienten eingesetzt - so waren in dieser Gruppe mehr Patienten nierengeschädigt (10,1 % vs. 7,9 bzw. 5,5 %), an der Dialyse (0,4 % vs. 0,2 bzw. 0,3 %), hatten eine diabetische Nephropathie (5 % vs. 3 bzw. 1,5 %) Proteinurie (13 % vs. 10,8 bzw. 1,5 %). Bei diesen Patienten wurden im Schnitt auch mehr Antihypertensiva eingesetzt (3,1 vs. 2,5 bzw. 1,5). Dennoch wurde in dieser Gruppe mit 18,1 mmHg die beste Blutdruckabsenkung nach einem Jahr erzielt (Abb. [1]). Die ambulante 24h-Blutdruckmessung, die bei 39 % aller Patienten durchgeführt wurde, bestätigte die stärkere Wirkung von Aliskiren und auch in den Untergruppen, bei Patienten mit Diabetes (Abb. [2]) und/oder eingeschränkter Nierenfunktion wurde die stärkste Reduktion unter Aliskiren erzielt.

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    Abb. 1 Mittlere Blutdrucksenkung nach 1 Jahr.

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    Abb. 2 Mittlere Blutdrucksenkung nach 1 Jahr bei diabetischen Patienten (n = 3524).

    Günther Buck

    Quelle: "New insights into high blood pressure management - the 3A Registry". Pressekonferenz von Novartis bei 20th Scientific Meeting of the European Society of Hypertension (ESH), 19. Juni 2010 in Oslo

     
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    Abb. 1 Mittlere Blutdrucksenkung nach 1 Jahr.

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    Abb. 2 Mittlere Blutdrucksenkung nach 1 Jahr bei diabetischen Patienten (n = 3524).