Pankreaserkrankungen – 320-Zeilen-CT erleichtert schnelle volumetrische Kontrast-CT

Die CT des Pankreas hat sich in der Tumordiagnostik als sehr hilfreich erwiesen. Mittlerweile gibt es eine neue Generation von Multidetektor-CT mit 320 anstelle von 64 Zeilen, was die Untersuchung des Organs in einer einzigen Rotation zulässt. S. Goshima et al. verglichen beide Gerätegenerationen.

Radiology 2011; 260: 139–147

Axiale kontrastmittelverstärkte CT bei einer Pankreasneoplasie (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).

An der Studie beteiligten sich 154 Patienten, die sich wegen des Verdachts auf eine Pankreaserkrankung einer biphasischen (arterielle und pankreatische Phase) Kontrast-CT unterzogen. Es handelte sich dabei um 85 Männer und 69 Frauen im Durchschnittsalter von 67 Jahren. Bei 58 von ihnen wurde eine Pankreaserkrankung diagnostiziert, nämlich in jeweils 14 Fällen ein Pankreaskarzinom, eine intraduktale papilläre muzinöse Neoplasie und eine chronische Pankreatitis, in 12 Fällen eine akute Pankreatitis sowie in jeweils 2 Fällen ein intrapankreatisches Cholangiokarzinom und eine traumatische Pankreaslazeration. Alle Aufnahmen wurden mit einem 320-Zeilen-Gerät angefertigt, wobei 2 Modi verwendet wurden: ein volumetrischer Modus mit 320 Zeilen sowie ein Spiralmodus mit 64 Zeilen. Die Patienten wurden dabei alternierend einem der beiden Modi zugewiesen. Die Autoren bestimmten für beide Gruppen die mittleren Hounsfield Einheiten im Bereich von abdomineller Aorta, Pankreasparenchym und Fettgewebe der Abdominalwand sowie das Signal-Rausch-Verhältnis und das Dosis-Längen-Produkt.

Für die mittleren Hounsfield-Einheiten von abdomineller Aorta und Pankreas in der arteriellen bzw. pankreatischen Phase fand sich zwischen beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied. Das Dosis-Längen-Produkt war jedoch im Falle des 320-Zeilen-MDCT 43% geringer als in der Gruppe mit der 64-Zeilen-MDCT (675,4 mGy x cm vs. 1187,8 mGy x cm). Die durchschnittlichen Signal-Rausch-Verhältnisse für abdominelle Aorta, Pankreas und Fettgewebe der Abdominalwand in der arteriellen und pankreatischen Phase waren beim 320-Zeilen-CT signifikant niedriger als beim 64-Zeilen-CT. Im Hinblick auf die Identifizierung der wichtigsten Gefäßstrukturen waren beide Verfahren vergleichbar, lediglich einige kleine Arterien, wie die dorsale A. pankreatica oder periphere Äste der linken A. gastrica, ließen sich mit dem 320-Zeilen-MDCT schlechter identifzieren. Bezüglich Pankreas, Ductus pancreaticus und der Pankreasläsionen waren beide Methoden vergleichbar. Die Bildqualität war beim 64-Zeilen-MDCT in einigen Punkten geringfügig besser.

Fazit

Ein 320-Zeilen-MDCT erleichterte schnelle volumetrische Kontrastuntersuchungen des Pankreas bei einer akzeptablen Bildqualität, obwohl das Signal-Rausch-Verhältnis beim 320-Zeilen-Verfahren signifikant niedriger war, so die Autoren.

Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen