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DOI: 10.1055/s-0031-1280702
Arterielle Hypertonie – Kombinationstherapie für Diabetiker und Übergewichtige
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
30. Mai 2011 (online)
"Aktuelle Leitlinien raten bereits initial zu einer Therapie mit mehr als 1 Antihypertensivum, wenn der Patient eine mittelschwere bzw. hochgradige Hypertonie aufweist oder wenn ein kardiovaskuläres Risiko besteht", sagte Prof. Carsten Tschöpe, Berlin. Für die Behandlung von diabetischen Hypertonikern wird primär die Kombination eines RAAS-Hemmers (RAAS: Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) mit einem Kalziumantagonisten empfohlen. Schon die Ergebnisse der ASCOT-, bzw. ACCOMPLISH-Studie zeigten, dass bei Hochdruckpatienten die Kombinationen aus Kalziumantagonisten mit RAAS-Hemmer sowohl die Wirksamkeit als auch die Prognose verbessert.


Wirksame Blutdrucksenkung
In der AWESOME-Studie wurde die Kombination des direkten Reninhemmers Aliskiren (Rasilez®) plus dem Kalzium-kanalblocker Amlodipin mit der Kombination von Olmesartan plus Amlodipin verglichen. Unter der Behandlung mit der Kombination Aliskeren plus Amlodipin (Rasilamlo®) lag der diastolische Blutdruck um 4,79 mmHg niedriger als unter der Olmesartan/Amlodipin-Kombination (93,7 mmHg). Der systolische Blutdruck konnte um 5,1 mmHg reduziert werden. Zudem erreichten mehr Patienten den Zielbereich (73 vs. 46 %). "Diese Ergebnisse untermauern die bereits vorhandene Evidenz für die Überlegenheit von Aliskiren-(Kombinationen) vs. Sartan-(Kombinationen), stellte Tschöpe fest.
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Betagte Typ-2-Diabetiker profitieren
"Komorbiditäten und Polymedikamentation sind besonders bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes bei älteren Patienten eine besondere Herausforderung", gab Prof. Jochen Seufert, Freiburg, zu bedenken. Die Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft empfehlen im Alter eine individualisierte Therapie, die einfach durchzuführen ist und keine Änderungen der Lebensgewohnheiten mit sich bringt. Seufert zeigte anhand von Ergebnissen einer gepoolten Datenbankanalyse auf, dass bei älteren Diabetikern der Einsatz eines Dipeptidylpeptidase-4-Hemmers (Vildagliptin [Galvus®]) gute Erfolge erzielt: Der HbA1c-Wert verbessert sich abhängig vom Ausgangswert, Nebenwirkungen wurden bei Patienten ≥ 75 Jahren nicht häufiger registriert als bei jüngeren Patienten, die Therapie ist gewichtsneutral und die Hypoglykämierate war nicht erhöht.
Auch unter der Kombination von Vildagliptin mit Metformin (Eucreas®) konnte in diesem Alterskollektiv ein Abfall des HbA1c-Werts um 1,1 Prozentpunkte verzeichnet werden.
Sabine M. Rüdesheim, Frechen
Quelle: Pressekonferenz "Hochdruck und Diabetes: Besonderheiten, Herausforderungen und neue Optionen" im Rahmen des 117. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. am 1. Mai 2011 in Wiesbaden. Veranstalter: Novartis, Nürnberg
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