1 Erwin Straus, Geschehnis und Erlebnis – zugleich eine historiologische Deutung des
psychischen Traumas und der Renten-Neurose. Julius Springer, Berlin 1930 (Reprintausgabe
1978), S. 84, 118, 129.
2 Vgl. ebd., S. 25 ff. Mit seiner hier zitierten frühen Schrift gehört Erwin Straus
gemeinsam mit Ludwig Binswanger zur geistigen Konstellation um Viktor von Weizsäcker.
Erwin Straus sei es darum gegangen, wie Walter Bräutigam im Vorwort zur Reprintausgabe
vom „Geschehnis und Erlebnis“ ausführt, eine „Wissenschaft der lebensgeschichtlichen
Erfahrung der Subjektivität als theoretische Grundlage der Psychoanalyse zu nehmen.“
Sein Vorschlag „einer historiologischen Grundlegung der subjektzentrierten Erfahrung
von Sinnentnahmen vor dem Hintergrund einer allgemeinen Theorie mitweltlicher Erfahrung,
wartet noch darauf aufgenommen zu werden.“ (ebd., S. 7 f. des Vorworts).
3 Der Nachruf der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft findet sich in den „Mitteilungen“
Nr. 24 (2009), Fortschr Neurol Psychiat 2009; 77: 614.
4 Christa Wolf, Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud. Suhrkamp, Berlin 2010.
5 Viktor von Weizsäcker, Grundfragen Medizinischer Anthropologie (1948). Ges. Schriften,
Bd. 5, S. 255 – 282, hier S. 280.
6 Vgl. Dieter Wyss, Beziehung und Gestalt. Entwurf einer anthropologischen Psychologie
und Psychopathologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1973. Weiterführend hierzu
Herbert Csef (Hrsg), Sinnverlust und Sinnfindung in Gesundheit und Krankheit. Gedenkschrift
zu Ehren von Dieter Wyss. Königshausen & Neumann, Würzburg 1998.
7 Vgl. Walter Pieringer, Konzepte einer anthropologischen Krankheitsordnung, in: Lang,
H., Weiß, H. (Hrsg), Interdisziplinäre Anthropologie, S. 107-120. Königshausen & Neumann,
Würzburg 1992.
8 Viktor von Weizsäcker, Ärztliche Fragen. Vorlesungen über Allgemeine Therapie (1934).
Ges. Schriften, Bd. 5, S. 339 f; ausführlich dann in: ders., Pathosophie (1956). Ges.
Schriften, Bd. 10, S. 117 – 134.
9 Ebd., S 339.
10 Ebd., S. 340.
11 Vgl. Ulrich Rüger, Krankengeschichte und Lebensgeschichte. Die biographische Dimension
im Menschenbild der Medizin. Universitätsverlag Göttingen 2009.
12 Sigmund Freud, Studien zur Hysterie (1895). Ges. Werke, Bd. 1, S. 75 – 312. S. Fischer,
Frankfurt/M. 1999, hier S. 227.
13 Vgl. Wilhelm Windelband, Geschichte und Naturwissenschaft (1894), in: Stiftungsfest
der Kaiser-Wilhelms-Universität Strassburg 1890 – 1902, S. 17 – 41. Eine gekürzte
Fassung der Rektoratsrede Windelbands findet sich jetzt in: Ollig, H.-L. (Hrsg), Neukantianismus,
S. 164 – 173. Reclam, Stuttgart 1982. Zu Jaspers vgl. Matthias Bormuth, Lebensführung
in der Moderne. Karl Jaspers und die Psychoanalyse. Fromann-Holzboog, Stuttgart 2002,
S. 38 ff.
14 Viktor von Weizsäcker, Meines Lebens hauptsächliches Bemühen (1955), Ges Schriften,
Bd. 7, S. 372 – 392, hier S. 380.
15 Vgl. Annemarie Dührssen, Die biographische Anamnese unter tiefenpsychologischem
Aspekt. Vanderhoeck & Ruprecht, Göttingen 1981.
16 Christa Wolf, Leibhaftig. Luchterhand, München 2002.
17 Vgl. Hans Thomae, Das Individuum und seine Welt (1968). Hogrefe, Göttingen 1987
(2. völlig neubearb. Aufl.).
18 Vgl. Paul Ludwig Landsberg, Die Erfahrung des Todes (1935). Suhrkamp, Frankfurt/M.
1973, S. 43 ff. Jetzt auch mit Einleitung und Nachwort von Eduard Zwierlein versehen
bei Matthes & Seitz, Berlin 2009, hier S. 54 ff.
19 Werner Bergengruen, Meines Vaters Haus. Gesammelte Gedichte. Arche Verlag, Düsseldorf
2004.
20 Viktor von Weizsäcker, Der Gestaltkreis. Theorie der Einheit von Wahrnehmen und
Bewegen (1940). Ges. Schriften, Bd. 4, S. 77 – 337, hier S. 83.
21 Vgl. Daniel Hell, Seelenhunger. Der fühlende Mensch und die Wissenschaft vom Leben.
Hans Huber, Bern 2003, hier Kapitel 6: Ein therapeutisches Grundproblem. Die beschämte
Scham.
22 Viktor von Weizsäcker, Seelenbehandlung und Seelenführung – nach ihren biologischen
und metaphysischen Grundlagen betrachtet (1926), Ges. Schriften, Bd. 5, S. 67 – 141,
hier S. 90 ff.
23 Richard von Weizsäcker, Grußworte des Bundespräsidenten a. D., in: „Mitteilungen“
Nr. 25 (2010), Fortschr Neurol Psychiat 2010; 78: 613 – 620, hier S. 614.
24 Viktor von Weizsäcker, Soziale Krankheit und soziale Gesundung (1930), Ges. Schriften,
Bd. 8, S. 31 – 95, hier S. 50ff; vgl. auch Hans Stoffels (Hrsg), Soziale Krankheit
und soziale Gesundung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008.
25 Martin Buber, Das Erzieherische, in: Die Kreatur 1(1926/1927), S. 31 – 51.
26 Vgl. Hans Stoffels, Situationskreis und Situationstherapie. Überlegungen zu einem
integrativen Konzept von Psychotherapie, in: Jacobi, R.-M. E., Janz, D. (Hrsg), Zur
Aktualität Viktor von Weizsäckers, S. 89 – 102. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003.
27 Vgl. Hermann Oppenheim, Die traumatische Neurose. August Hirschwald, Berlin 1889.
28 Vgl. Erwin Straus, Geschehnis und Erlebnis, a. a. O., bes. S. 23 ff.
29 Den Anfang der Debatte um den „Fall Walter Jens“ machte dessen gemeinsam mit Hans
Küng veröffentlichtes „Plädoyer für Selbstverantwortung“ (Walter Jens, Hans Küng,
Menschenwürdig sterben. Piper, München 1994), das nun angesichts der Demenzerkrankung
von Walter Jens eine gleichsam „anthropologische Revision“ erfährt. Vgl. hierzu den
in der Neuausgabe dieses Bandes enthaltenen Essay von Inge Jens (München 2009) sowie
den Bericht des Sohnes Tilman Jens, „Demenz“. Abschied von meinem Vater. Gütersloher
Verlagshaus, Gütersloh 2009.
30 Vgl. Michael Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter
der Vernunft (1961). Suhrkamp, Frankfurt/M. 1973; jetzt auch zur „Normalisierungsmacht“
moderner Medizin ders., Die Anormalen. Vorlesungen am Collège de France (1974 – 1975).
Suhrkamp, Frankfurt/M. 2003.
31 Hier zeigt sich eine überraschende Nähe zum Begriff der Normativität in der medizinischen
Ethik, genauer zur Frage nach deren Ort und Herkunft. Rainer-M. E. Jacobi ist dieser
Frage mit Rücksicht auf die Medizinische Anthropologie ausführlich nachgegangen. Vgl.
ders., Gegenseitigkeit und Normativität. Eine problemgeschichtliche Skizze zu den
Grundfragen medizinischer Ethik, in: Gahl, K., Achilles, P., Jacobi, R.-M. E. (Hrsg),
Gegenseitigkeit. Grundfragen medizinischer Ethik, S. 461 – 492. Königshausen & Neumann,
Würzburg 2008.
32 Mit der Frage nach dem Wert der Beziehung und des Anderen für eine Bestimmung der
conditio humana kommt die geistige Konstellation von Medizinischer Anthropologie und
jüdischem Denken in den Blick. Vgl. hierzu Ankündigung und Bericht zur 9. Jahrestagung
der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft „Neue Medizin und neues Denken. Medizinische
Anthropologie im Kontext jüdischer Denktraditionen“ 2003 in Lutherstadt-Wittenberg,
in: „Mitteilungen“ Nr. 14 (2003), Fortschr Neurol Psychiat 2003; 71: 563 – 567; „Mitteilungen“
Nr. 17 (2005), ebd., S. 550 – 553. Hierzu aber auch Alasdair MacIntyre, Die Anerkennung
der Abhängigkeit. Über menschliche Tugenden (1999). Europäische Verlagsanstalt, Hamburg
2001; sowie mit Rücksicht auf die Medizinische Anthropologie Hans-Martin Rieger, Altern
annehmen und gestalten. Ein Beitrag zu einer gerontologischen Ethik. Evang. Verlagsanstalt,
Leipzig 2008.
33 Vgl. Tim Kitwood, Demenz. Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten
Menschen. Hans Huber, Bern 2008 (5. Aufl.).
34 Hierzu die informative Übersicht in der von Christian Geyer herausgegebenen Textsammlung
„Hirnforschung und Willensfreiheit. Zur Deutung der neuesten Experimente.“ Suhrkamp,
Frankfurt/M. 2004.
35 Vgl. Jürgen Habermas, Freiheit und Determinismus, in: Deutsche Zschr. für Philosophie
52 (2004), S. 871 – 890; Michael Hagner, Der Geist bei der Arbeit. Historische Untersuchungen
zur Hirnforschung. Wallstein Verlag, Göttingen 2006; Michael Pauen, Was ist der Mensch?
Die Entdeckung der Natur des Geistes. Deutsche Verlagsanstalt, München 2007.
36 Viktor von Weizsäcker, Die Medizin im Streite der Fakultäten (1947), Ges. Schriften,
Bd. 7, 197 – 211, hier S. 202. Es muss verwundern, dass weder für neuere Ansätze zu
einem nicht-dualistischen Verständnis der Natur des Menschen, noch für die bislang
überzeugendste Kritik an den epistemologischen Selbstmißverständnissen bei der Deutung
neurophysiologischer Experimente auf die hierfür grundlegenden Arbeiten Weizsäckers
rekurriert wird. Vgl. Ludger Honnefelder, Erste und zweite Natur: Woran orientieren
wir uns?, in: ders., Schmidt, M. C. (Hrsg), Naturalismus als Paradigma. Wie weit reicht
die naturwissenschaftliche Erklärung des Menschen? Berlin University Press 2007, S. 34 – 48;
Peter Janich, Kein neues Menschenbild. Zur Sprache der Hirnforschung. Suhrkamp, Frankfurt/M.
2009. Für vielfältige Anregungen und Ergänzungen danke ich Rainer-M. E. Jacobi.
37 Viktor von Weizsäcker, Fälle und Probleme. Anthropologische Vorlesungen in der Medizinischen
Klinik (1947). Ges. Schriften, Bd. 9, S. 7 – 276, Einleitung (S. 15 – 20), Vorstellung
XXVI „Das pathische Pentagramm“ (S. 170 – 175), Vorstellung XXVII „Trauer, Hader und
Vorteil“ (S. 175 – 181), Vorstellung XXVIII „Schicksal und Natur“ (S. 181 – 189);
ders., Klinische Vorstellungen (1947). Ges. Schriften, Bd. 9, S. 277 – 308, Einleitung
(S. 279 – 282). Ziffern in runden Klammern beziehen sich auf Seiten dieses Bandes
der Ges. Schriften.
38 Eine systematische Darstellung der Medizinischen Anthropologie unternahm Weizsäcker
erst mit dem Buch „Der kranke Mensch. Eine Einführung in die Medizinische Anthropologie.“
(1951). Ges. Schriften, Bd. 9, S. 311 – 641.
39 Indem Weizsäcker diese Vorlesungen als „Bruchstücke einer medizinischen Anthropologie“
(19) bezeichnet, knüpft er an die „Stücke einer medizinischen Anthropologie“ an,
die 1926 bis 1928 in der Zeitschrift „Die Kreatur“ veröffentlicht wurden (vgl. Ges.
Schriften, Bd. 5, S. 9 – 66).
40 Vgl. hierzu Sören Kierkegaard, Der Begriff Angst (1844). Kap. IV, § 2 Angst vor
dem Guten (Das Dämonische). In der Übersetzung von Emanuel Hirsch. Eugen Diederichs,
Düsseldorf 1952, S. 122 – 161; sowie Jean Paul Sartre, Das Sein und das Nichts (1943).
Übersetzt von Hans Schöneberg und Traugott König. Rowohlt, Reinbek 1993, Vierter Teil,
1. Kapitel III: Freiheit und Verantwortlichkeit, S. 950 – 955.
41 Weizsäcker erläutert den Zusammenhang des pathischen Pentagramms und der pathischen
Kategorien am ausführlichsten in der „Pathosophie“ (1956). Ges. Schriften, Bd. 10,
S. 70 ff.
42 Vgl. Dieter Janz, Das pathische Pentagramm von Viktor von Weizsäcker als Grundlage
eines Verständnisses der Arzt-Patient-Beziehung, in: Deter, H.-Chr. (Hrsg), Die Arzt-Patient-Beziehung
in der modernen Medizin. Die Kunst der Beziehungsgestaltung in der ärztlichen Heilkunde.
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 117 – 123.
43 Vgl. Viktor von Weizsäcker, Soziale Krankheit und soziale Gesundung (1930). Ges.
Schriften, Bd. 8, dort das Kapitel „Situationstherapie“ (S. 46 – 52). In den hier
besprochenen Vorstellungen erläutert Weizsäcker das pathische Verständnis des „von
selbst“, indem er das Verhältnis von willkürlich und unwillkürlich in den Lebensvorgängen
problematisiert (179) und gleichzeitig den Schlaf, am Beispiel einer Schlafstörung,
als Handlung interpretiert (188).
44 Viktor von Weizsäcker, Pathosophie (1956). Ges. Schriften, Bd. 10, S. 86.
45 Viktor von Weizsäcker, Anonyma (1946). Ges. Schriften, Bd. 7, S. 41 – 89, hier S. 58.
46 Ebd., S. 43. Vgl. hierzu auch Weizsäckers Ausführungen zur Nuance „Klar und unklar“
und die (wohl fragmentarischen) Ansätze zu einer Methodenlehre in der Einleitung zum
„Versuch einer Enzyklopädie“, hier bes. den Abschnitt „Traum, Meditation, Gedanke“
(Pathosophie, Ges. Schriften, Bd. 10, S. 184 – 189, 300 – 304).
47 Winfried Menninghaus, Hälfte des Lebens – Versuch über Hölderlins Poetik. Suhrkamp,
Frankfurt/M. 2005.
48 Vgl. Viktor von Weizsäcker, Der Arzt und der Kranke (1926). Ges. Schriften, Bd. 5,
S. 9 – 26; ders., Die Schmerzen (1926), ebd., S. 27 – 47.
49 Gottfried Benn, Medizinische Krise (1926), in: Gottfried Benn. Sämtliche Werke (Stuttgarter
Ausgabe, hrsg. von Gerhard Schuster). Bd. III, S. 153 – 161. Klett-Cotta, Stuttgart
1987.
50 Heinz Schott, Ambivalente Quellen: Naturphilosophie, Mystik und Romantik. Vortrag
anläßlich der 17. Jahrestagung der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft vom 20.–22.
Oktober 2011 in Bonn. Vgl. Robert Jütte, Dürfen als pathische Kategorie. Viktor von
Weizsäckers Bemühungen um den kranken Menschen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung
vom 2. Mai 2005, Nr. 101, S. 41; Wolfgang U. Eckart, Im Käfig der Passionen. Eine
Neuausgabe der „Pathosophie“ Viktor von Weizsäckers, in: Süddeutsche Zeitung vom 8. August
2005, Nr. 181, S. 16; Michael Hagner, Medizinische Anthropologie mit und ohne System.
Mit der „Pathosophie“ ist die Ausgabe der Schriften Viktor von Weizsäckers abgeschlossen,
in: Neue Züricher Zeitung vom 10./11. Juni 2006, Nr. 132, S. 29.
51 Wolfgang U. Eckart, Im Käfig der Passionen, a. a. O. Auch ein sinnentstellend benutztes
Zitat vermag von der Arbeit am Text zu entlasten (vgl. Robert Jüttes Verweis auf „eine
Art des Denkens, die an sich nicht wirksam ist.“).
52 So gibt Michael Hagners ausführliche Besprechung vor allem einen von subtilen Insinuationen
durchzogenen Überblick zu den geistesgeschichtlichen und politischen Implikationen
des Weizsäckerschen Werkes, um schließlich eher am Rande auf den angeblich „überraschenden“
Abschied vom System hinzuweisen, den Weizsäcker mit seinem Versuch einer „Enzyklopädie“
in der Pathosophie unternehme.
53 Hartwig Wiedebach, Rezension zu Viktor von Weizsäcker: Pathosophie, in: Philos.
Jahrbuch 2010; 117: S. 152 – 154.
54 Vgl. Weizsäckers drei Aufsätze in der von ihm selbst gemeinsam mit Martin Buber
und Josef Wittig herausgegebenen Zeitschrift Die Kreatur: „Der Arzt und der Kranke“
(1926), „Die Schmerzen“ (1926), „Krankengeschichte“ (1928), jetzt in: Ges. Schriften,
Bd. 5, S. 7 – 66.
55 Ziffern in runden Klammern beziehen sich auf die Seiten des besprochenen Bandes.
56 Alfred Prinz Auersperg, Poesie und Forschung. Beiträge aus der Allgemeinen Medizin,
Bd. 18. Enke, Stuttgart 1965, S. 3.
57 Ernst Kretschmer, Körperbau und Charakter. Untersuchungen zum Konstitutionsproblem
und zur Lehre von den Temperamenten. Springer Berlin 1921 (seitdem zahlreiche Auflagen).
Vgl. auch die Rezension Viktor von Weizsäckers (1922), Ges. Schriften, Bd. 2, S. 399 – 404,
in der – trotz der an vielen Stellen geäußerten Anerkennung der Leistung des Autors
– dezidierte Kritik an der einseitigen Reduktion der Philosophie auf Biologie deutlich
wird (hier S. 402).
58 Friedrich Schlegel, Athenäums-Fragment Nr. 53, Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe,
herausgegeben von Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans
Eichner, Erste Abteilung, Zweiter Band, Charakteristiken und Kritiken I (1796 – 1801),
herausgegeben und eingeleitet von Hans Eichner, München/Paderborn/Wien/Zürich 1967,
S. 173. Dieses Fragment ist – in leicht abweichender Orthografie und Interpunktion
– dem einführenden Text von „Fälle und Probleme. Anthropologische Vorlesungen in der
Medizinischen Klinik“ (1947) als Motto vorangestellt (Viktor von Weizsäcker, Ges.
Schriften, Bd. 9, S. 11, vgl. auch S. 14).
59 Vgl. Rainer-M. E. Jacobi, Neues Denken und neue Medizin. Zum geistesgeschichtlichen
Kontext der Medizinischen Anthropologie Viktor von Weizsäckers, in: Goodman-Thau,
E. (Hrsg), Zeit und Welt. Denken zwischen Philosophie und Religion. Symposium zu Ehren
Reiner Wiehls, S. 215 – 230. Winter Verlag, Heidelberg 2002.
60 Viktor von Weizsäcker, Natur und Geist. Erinnerungen eines Arztes (1954). Ges. Schriften,
Bd. 1, S. 29. Es ist bemerkenswert, dass sich hiermit zugleich eine Rückkehr in die
griechischen Wurzeln der Philosophie verbindet.
61 Wiedebach hat gezeigt, dass der Terminus „Dilettantismus“ sich keineswegs in seiner
heute üblichen negativen Konnotation erschöpft.
62 Hierzu jüngst ausführlich Dieter Henrich, Werke im Werden. Über die Genese philosophischer
Einsichten. C. H. Beck, München 2011, besonders S. 168 ff.
63 Viktor von Weizsäcker, Natur und Geist. Erinnerungen eines Arztes (1954). Ges. Schriften,
Bd. 1, S. 81.
64 Viktor von Weizsäcker, Der Gestaltkreis. Theorie der Einheit von Wahrnehmen und
Bewegen (1940), Ges. Schriften, Bd. 4, S. 77 – 337.
65 Ebenso einseitig wäre es, wenn der Philosoph heutzutage auf die begriffliche Vorarbeit
der letzten zweieinhalb Jahrtausende verzichten würde.
66 Im vorliegenden Bericht werden nur einige Beiträge besprochen. Das vollständige
Programm der Tagung, die demnächst im Wilhelm Fink Verlag München veröffentlicht werden
soll, findet man unter: http://www.hermann-cohen-gesellschaft.org/pdf/Tgg_System_Programm.pdf.
Rainer-M. E. Jacobi
Medizinhistorisches Institut der Universität Bonn
Sigmund-Freud-Str. 25
53105 Bonn
Email: rme.jacobi@vvwg.de