Auf einer Pressekonferenz am 5. Mai 2011 in Berlin informierte Dr. Andreas Hellmann,
Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP), über die Ergebnisse des 1.
Versorgungsberichts "ambulante Pneumologie". Die ausgewerteten Daten geben einen Überblick
über die Leistungsfähigkeit niedergelassener Pneumologen. Vor dem Hintergrund der
Ergebnisse forderte Hellmann eine eigene Bedarfsplanung für Pneumologen.
Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP, stellte in Berlin den 1. Versorgungsbericht
"ambulante Pneumologie" vor.
(Bild: med info GmbH)
WINPNEU – Netzwerk für zentrale Versorgungsforschung
WINPNEU – Netzwerk für zentrale Versorgungsforschung
Die niedergelassenen Pneumologen sind gut organisiert: Von den 821 Vertragsärzten
der KBV sind 800 Mitglied im BdP. Das entspricht einem Organisationsgrad von 97 %.
Trotzdem fehlte dieser Facharztgruppe bisher eine Darstellung ihrer Leistungsfähigkeit.
Um das Leistungsvermögen und die Qualität der pneumologischen ambulanten Versorgung
transparenter zu machen, hat der BdP im Jahr 2009 den Arbeitskreis WINPNEU (Wissenschaftliches
Informationsnetzwerk der niedergelassenen Pneumologen) gegründet. "WINPNEU liefert
die Leistungsdaten, die wir in der Argumentation gegenüber der Politik und den Kassen
brauchen. Nur wer Leistungen darstellt, kann auch Forderungen einbringen", so Prof.
Wolfgang Petro, Vorsitzender des Arbeitskreises WINPNEU und niedergelassener Pneumologe
in Bad Reichenhall. In den letzten 2 Jahren hat das Informationsnetzwerk eine zentrale
Datenbank erstellt. Hier werden Daten erfasst zum PraxisleisDie niedergelassenen Pneumologen
sind gut organisiert: Von den 821 Vertragsärzten der KBV sind 800 Mitglied im BdP.
Das entspricht einem Organisationsgrad von 97 %. Trotzdem fehlte dieser Facharztgruppe
bisher eine Darstellung ihrer Leistungsfähigkeit. Um das Leistungsvermögen und die
Qualität der pneumologischen ambulanten Versorgung transparenter zu machen, hat der
BdP im Jahr 2009 den Arbeitskreis WINPNEU (Wissenschaftliches Informationsnetzwerk
der niedergelassenen Pneumologen) gegründet. "WINPNEU liefert die Leistungsdaten,
die wir in der Argumentation gegenüber der Politik und den Kassen brauchen. Nur wer
Leistungen darstellt, kann auch Forderungen einbringen", so Prof. Wolfgang Petro,
Vorsitzender des Arbeitskreises WINPNEU und niedergelassener Pneumologe in Bad Reichenhall.
In den letzten 2 Jahren hat das Informationsnetzwerk eine zentrale Datenbank erstellt.
Hier werden Daten erfasst zum Praxisleistungsspektrum niedergelassener Pneumologen,
zur individuellen Praxisausstattung sowie zu genauen Qualifikationen des Arztes und
des medizinischen Fachpersonals. Die Praxen, die Daten an WINPNEU liefern, sind nahezu
über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Von den 800 niedergelassenen Pneumologen im
BdP liefern 434 Mitglieder Datensätze an WINPNEU, 129 Praxen kooperieren als Monitorpraxen
mit dem Informationsnetzwerk. Monitorpraxen haben sich bereit erklärt, über die Grunddaten
hinausgehende Daten zu liefern. Diese werden durch regelmäßige schriftliche Befragungen,
Datenreporte und Ad-hoc-Onlinebefragungen gewonnen. Von 30 Praxen erhält WINPNEU darüber
hinaus GKV-Daten in anonymisierter Form. "Das Besondere an der Datenbank ist, dass
die Mitglieder jederzeit ihre individuellen Daten persönlich über einen Online-Zugang
eingeben können", erklärte Petro. Dadurch sollen die Daten möglichst aktuell gehalten
werden.
Ermittlung des Versorgungsauftrags
Ermittlung des Versorgungsauftrags
Für den Versorgungsbericht wurden die Daten aus den Bereichen Struktur-, Prozess-
und Ergebnisqualität ausgewertet. Ein Ziel der Datenanalyse war es, den Versorgungsauftrag
der niedergelassenen Pneumologen zu bestimmen. Den Auswertungen von WINPNEU zufolge
werden in pneumologischen Praxen vor allem Volkskrankheiten wie Asthma und COPD (45
und 28 %) aus der Gruppe der chronischen Erkrankungen der unteren Atemwege diagnostiziert
und behandelt. Auffallend sei hier, dass selbst in Zeiten einer hohen Allergenexposition
die Zahl der Arztbesuche bei Asthmapatienten kaum ansteige. Dies führen die Experten
auf eine vorausschauende Therapie zurück. Schlafapnoe zählt laut dem Versorgungsbericht
mit 13 % ebenfalls zu den häufigen Erkrankungen. Bei rund 20 % dieser Patienten werde
zudem eine COPD diagnostiziert und bei wiederum 19 % von diesen auch ein Asthma bronchiale.
"Insbesondere für pneumologisch komorbide Patienten ist der Pneumologe der richtige
Ansprechpartner, um eine qualifizierte Diagnose und Therapie zu gewährleisten", so
Hellmann.
Wie zufrieden sind die Patienten?
Wie zufrieden sind die Patienten?
Um die Versorgungsqualität darzustellen, wertete WINPNEU Daten zur Patientenzufriedenheit
aus. Rund 9400 Patienten nahmen an einer anonymen Fragebogenaktion teil und beantworteten
16 Fragen aus den 4 Bereichen Praxisgegebenheiten, Organisation, Praxisteam und Arzt.
Laut der Ergebnisse erzielten Pneumologen und medizinisches Assitenzpersonal in allen
Bereichen gute Werte (≥ 80 %). Etwas geringere Werte vergaben die Patienten bei Wartezeiten
auf Termine und in der Praxis (72 und 71 %). Dies führen die Experten auf große Unterschiede
in der Versorgungsdichte zurück. "Die pneumologische Unterversorgung in manchen Gebieten
kann zu solchen Wartezeiten führen", kommentierte Jörg Andres, Datenmanger von WINPNEU,
die Situation.
Politische Schlussfolgerungen
Politische Schlussfolgerungen
Auf der Grundlage der Ergebnisse des 1. Versorgungsberichts und vor dem Hintergrund
des geplanten Versorgungsgesetzes forderte Hellmann eine eigene Bedarfsplanung für
Pneumologen. "Angesichts der zunehmenden Morbidität chronischer Atemwegserkrankungen
wie Asthma und COPD brauchen wir eine Versorgungsplanung auf der Basis von harten
Daten", erklärte der BdP-Vorsitzende. Der 1. Versorgungsbericht ambulante Pneumologie
soll die dafür erforderlichen Fakten zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://www.winpneu.de und http://www.pneumologenverband.de.
Andrea Stute, Stuttgart