ergopraxis 2011; 4(7/08): 16
DOI: 10.1055/s-0031-1284443
Wissenschaft

Grafomotorisches Training – Mindestens zweimal pro Woche durchführen

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Publication Date:
15 July 2011 (online)

 
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    Grafomotorisches Training verbessert die feinmotorischen Fertigkeiten von Kindern mit Schreibproblemen, wenn es über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig stattfindet. Dieses Ergebnis brachte ein systematisches Review der Ergotherapeutin Monika Hoy und ihren Kollegen von der University of Ottawa, Kanada.

    Um die Effekte von Behandlungskonzepten zur Verbesserung grafomotorischer Leistungen zu untersuchen, recherchierten die Forscher in verschiedenen Datenbanken wie CINAHL, Embase, Medline und PsycINFO. Von den insgesamt 320 gefundenen Interventionsstudien schlossen sie 11 klinische Studien mit Kontrollgruppen in das Review ein. Die untersuchten Methoden umfassten entweder eine Kombination aus Entspannungs- und Schreibübungen, ein sensorikorientiertes Training oder ein grafomotorisches Übungsprogramm. Anhand der Messergebnisse analysierten die Forscher, inwieweit sich die verschiedenen Interventionen auf die grafomotorischen Leistungen der Kinder ausgewirkt hatten. Dabei stellten sie fest, dass ein entsprechendes Training die Schreibfertigkeiten eines Kindes nur dann verbessern kann, wenn das Kind mindestens zweimal pro Woche und für insgesamt 20 Einheiten an konkreten grafomotorischen Übungen teilnimmt. Interventionen ohne grafomotorische Inhalte führen hingegen nicht zum gewünschten Effekt.

    Aus diesem Grund empfehlen die Forscher Ergotherapeuten, Kindern mit Schreibproblemen mindestens zweimal pro Woche konkrete grafomotorische Übungen anzubieten.

    akb

    CJOT 2011; 78: 12–25