Der Klinikarzt 2011; 40(06/07): 319
DOI: 10.1055/s-0031-1284746
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Grenzen erweitern – Risikomanagement bei Typ-2-Diabetes

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Publikationsdatum:
20. Juli 2011 (online)

 
 

Der Großteil der Typ-2-Diabetiker leidet an zusätzlichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und insbesondere Übergewicht, die das kardiovaskuläre Risiko verschlechtern. "Eine weitere häufige Komplikation des Typ-2-Diabetes", so Prof. Nikolaus Marx, Aachen, "sind die Diabetes bedingten Nierenfunktionsstörungen, die das kardiovaskuläre Risiko dieser Patienten weiter erhöht. Mittlerweile ist der Diabetes mellitus Typ 2 die häufigste Ursache einer terminalen Niereninsuffizienz."

Die Auswertung interventioneller Untersuchungen, wie die UKPDS-Follow-up-, VADT- oder ADVANCE-Studien, haben gezeigt, dass Patienten mit einer strengen Blutzuckereinstellung – und zwar zum frühestmöglichen Zeitpunkt der Diabetesdiagnose – langfristig erheblich weniger makrovaskulärer Schädigungen aufweisen und damit weniger Herzinfarkte erleiden. Um die Spätschäden zu vermeiden, ist eine langfristig gute Einstellung der Blutglukose, mit HbA1c- Zielwerten unterhalb von 6,5% anzustreben. Gemäß der aktualisierten Leitlinien der Diabetesgesellschaft soll dies dabei weder zu Gewichtszunahmen noch zu Hypoglykämien führen. Hinzu kommt das effektive Management der Begleiterkrankungen, mit einer – wenn notwendig – Blutdrucksenkung in den Normbereich oder einer Senkung erhöhter Blutfette.

DPP-4-Inhibitoren erweitern Therapieoptionen

DPP-4-Inhibitoren sind eine innovative und gut verträgliche Option zur oralen Therapie des Typ-2-Diabetes. Aufgrund ihres Wirkmechanismus besteht beim Einsatz dieser Medikamentengruppe nicht das Risiko von Hypoglykämien. Die in Studien gefundenen Unterzuckerungen als Nebenwirkungen, beruhen in der Regel auf der Wirkung der Kombinationspartner. Die Substanzen sind gleichermaßen für die Mono- sowie für die Kombinationstherapie geeignet. Die bisher zur Behandlung zur Verfügung stehenden DPP-4-Inhibitoren werden nahezu vollständig über die Nieren ausgeschieden und sind daher für Diabetespatienten mit Nierenfunktionsstörungen entweder nicht angebracht oder erfordern eine Dosisanpassung mit kontinuierlichem Monitoring der Nierenfunktion.


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Linagliptin geeignet auch bei Nierenfunktionsstörungen

Der DPP-4-Hemmer Linagliptin, der im Mai 2011 in den USA zugelassen wurde und in Europa derzeitig von den Behörden geprüft wird, wird hingegen vorwiegend über Galle und Darm ausgeschieden und lediglich zu 5% über die Niere. Die aktuellen klinischen Studien belegen eine signifikante, über 24 Stunden anhaltende Reduktion des Blutglukosespiegels, eine signifikante Verbesserung der Betazellfunktion sowie kein substanzeigenes Hypoglykämierisiko. Die Therapie mit 5mg/die Linagliptin führt darüber hinaus zu keinen Gewichtsveränderungen.

Richard Kessing, Zeiskam

Quelle: Pressegespräch "Risikomanagement Typ-2-Diabetes – Grenzen und Möglichkeiten" im Rahmen der 46. Jahrestagung der DDG am 1. Juni 2011 in Leipzig. Veranstalter: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim und Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg


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