Der Klinikarzt 2011; 40(06/07): 320
DOI: 10.1055/s-0031-1284748
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Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls bei Vorhofflimmern – Mit Rivaroxaban auf der sicheren Seite

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Publikationsdatum:
20. Juli 2011 (online)

 
 

Viele Patienten mit Vorhofflimmern erhalten selbst dann keine effektive Antikoagulation, wenn sie bereits einen Schlaganfall erlebt haben oder auch eine oder mehrere transitorische Attacken (TIA). Zwar ist die Gefahr groß, dass sich in solchen Fällen erneut ein Schlaganfall ereignet, viele Ärzte aber setzen die Sekundärprophylaxe laut Prof. Werner Hacke, Heidelberg, nicht um, weil sie eine intrakranielle Blutung fürchten.

Dass auch bei Patienten mit Vorhofflimmern und bereits erfolgtem Schlaganfall oder TIA eine effektive und sichere Antikoagulation zu realisieren ist und das mit deutlich geringerem Risiko für intrakranielle Blutungen, belegt eine Subgruppenanalyse der ROCKET-AF-Studie. In dieser Studie war gezeigt worden, dass mit dem oralen Faktor Xa-Hemmer Rivaroxaban das Schlaganfallrisiko beim Vorhofflimmern mindestens ebenso effektiv gesenkt wird wie mit einem Vitamin K-Antagonisten. Es war in der Studie, in die mehr als 14 000 Patienten eingeschlossen worden waren, unter Rivaroxaban sogar eine signifikant höhere Risikoreduktion als unter Warfarin in der Per-Protokoll-Gruppe gesehen worden, "also bei den Patienten, die die Medikation tatsächlich eingenommen hatten", so Hacke. Gleichzeitig war zwar die Gesamt-Blutungsrate in beiden Gruppen vergleichbar, allerdings waren unter Rivaroxaban signifikant weniger kritische Organblutungen sowie fatale Blutungen und auch signifikant weniger intrakranielle Blutungen aufgetreten.

Wirksame und sichere Antikoagulation

Die günstigen Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten haben sich laut Hacke in einer aktuellen Subgruppenanalyse der Studie bei Patienten mit bereits erfolgtem Schlaganfall oder TIA, immerhin bei 55 % des Gesamtkollektivs, bestätigt. So zeigte sich unter Rivaroxaban ein numerisch geringeres, konkret um 13 % gegenüber Warfarin reduziertes Risiko eines erneuten Schlaganfalls bei insgesamt vergleichbarer Blutungsrate. "Auch bei dem Hochrisikokollektiv traten deutlich weniger fatale und auch weniger intrakranielle Blutungen auf", berichtete der Neurologe.

Christine Vetter, Köln

Quelle: Hotline-Session und Symposium "Challenging the Threat of Stroke Head on" bei der 20. European Stroke Conference am 25. Mai 2011 in Hamburg. Veranstalter: Bayer Healthcare


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