Dr. med. Klaus-Herbert Seidenstücker ist stellvertretender Vorsitzender der DGMM.
Geboren 1944 in Itzehoe/Holstein machte er sein Abitur 1965 am dortigen Kaiser-Karl-Gymnasium.
Im Rahmen einer 2-jährigen freiwilligen Wehrdienstzeit durchlief er die Ausbildung
zum Sanitätsoffizier der Reserve. Dieser folgte das Medizinstudium an den Universitäten
Hamburg und Kiel und die Medizinalassistentenzeit.
Klaus-Herbert Seidenstücker
Im April 1975 Wiedereintritt in die Bundeswehr zunächst als Truppenarzt; nach flugmedizinischer
Ausbildung bei der US-Marine in Pensacola, Florida, dann als Fliegerarzt beim Marinefliegergeschwader
2 in Tarp/Eggebeck. Gleichzeitig Chef der dortigen Sanitätsstaffel. 1979/80 war Dr.
Seidenstücker zur internistischen Weiterbildung an das Zentralkrankenhaus der US-Marine
in Bethesda, Maryland, abgestellt. Nach Erwerb der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin,
FK Strahlenschutz und Rettungsmedizin, auch Betriebsarzt seines Geschwaders.
Von 1985 bis 1987 war Dr. Seidenstücker leitender Sanitätsoffizier bei der Schnellboot-Flottille.
In diese Zeit fiel der Beginn der Asbestsanierung der Marineschiffe und so waren neben
der Seefahrt Werftbegehungen bestimmendes Element. 1987 erfolgte die Versetzung an
das Schifffahrtmedizinische Institut der Marine in Kronshagen, zunächst als Fachgebietsleiter
Schifffahrtmedizin, später als Abteilungsleiter Schifffahrtmedizin und Ergonomie.
In diese Zeit fielen unter anderem eine Reihe von Forschungsarbeiten in Kooperation
mit den Universitäten Kiel und Hamburg, der Aufbau einer tropenmedizinischen Datenbank
und erste Schritte zur Erweiterung der schifffahrtpsychologischen Fähigkeiten des
Instituts. Als mitverantwortlicher Organisator des Symposiums on Maritime Medicine
1990 in Kiel gab er wesentlichen Impuls zur Gründung der DGMM im gleichen Jahr.
1992 wurde Dr. Seidenstücker zum Flottenkommando in Glücksburg versetzt und avancierte
damit zum ‚Chefarzt’ der deutschen Flotte. Das Ende des kalten Krieges stellte auch
den Sanitätsdienst vor große Herausforderungen: Ausbildung, Ausrüstung und Verfahren
waren auf ein sich gerade abzeichnendes Einsatzprofil der Flotte abzustellen und gemeinsam
mit den NATO-Partnern zu entwickeln. In diesem Rahmen entstand ein Konzept für das
Management des Massenanfalls an Bord, welches auch dem Havariekommando Grundlage für
die Entwicklung seiner Verfahren lieferte.
1998 besuchte Dr. Seidenstücker den strategischen Senior Officer Course am NATO Defense
College in Rom. 2002 erfolgte die Fusion der Sanitätsabteilung des Flottenkommandos
mit der des Admiralarztes der Marine. Bis zur Pensionierung 2005 war er Stellvertreter
Admiralarzt.
Seine Zeit widmet er nun 2 Kindern und 3 Enkelkindern sowie der DGMM.
Er ist Mitglied im Editorial Board des International Textbook of Maritime Medicine.