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DOI: 10.1055/s-0031-1292000
Griechenland – Autochthone Infektionen mit Malaria
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Oktober 2011 (online)


Seit Juni dieses Jahres erkrankten in Griechenland 8 Personen an Malaria. Sie hatten sich zuvor nicht in Endemiegebieten aufgehalten. Es muss sich also um autochthone Erkrankungen handeln. Alle Infektionen erfolgten in den Regionen Lakonien und Euböa auf der Peloponnes-Halbinsel. In allen Fällen wurde Plasmodium vivax als Erreger festgestellt. Es sind die ersten Meldungen von autochthonen Malariafällen in Griechenland seit dem Jahr 1974.
Sollten in den nächsten Wochen keine neuen Fälle auftreten, erfolgten die Infektionen wahrscheinlich durch eine geringe Anzahl lokaler Mücken, die zuvor asymptomatische Gametocytenträger mit importierten Malariaerregern aus Endemiegebieten gestochen hatten. Das kommt relativ häufig vor: in den letzten beiden Jahren beispielsweise in Italien, Frankreich, Spanien, den USA und Jamaika. Mit Ausnahme von Jamaika traten in keinem der Länder danach lang anhaltende Ausbrüche auf.
Aufgrund des bisher nur sporadischen Auftretens der Malaria in der Region wird derzeit nicht zu einer Chemoprophylaxe geraten. Mückenstiche sollten jedoch mithilfe von Repellentien, Moskitonetzen und Ähnlichem vermieden werden.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: promed
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