ergopraxis 2011; 4(10): 6-7
DOI: 10.1055/s-0031-1292659
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Briefe an die Redaktion

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Publication Date:
07 October 2011 (online)

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Zur Meldung im Schwarzen Brett „Neu an der ASH Berlin“ (ergopraxis 7-8/11)

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Ergänzung

Sehr geehrte Damen und Herren, mit regelmäßiger Begeisterung und Interesse habe ich auch die Sommerausgabe Ihrer Zeitschrift verfolgt. Auf Seite 40 las ich dann den Artikel „Primärqualifizierender Studiengang -Neu an der ASH Berlin“.

Hierzu nun mein Hinweis: Das grundständige Studium der Ergotherapie inklusive staatlicher Anerkennung erfolgt an der Hochschule Fresenius in Idstein bereits seit dem Jahre 1999 (damals noch: Europa Fachhochschule Fresenius).

Der zu erwerbende Abschluss führte die Absolventen dieser Bildungsmaßnahme zu einem in Deutschland damals gängigen Diplom. Aufgrund der Bologna-Deklaration sind dann europaweit die uns nun geläufigen Studienabschlüsse „Bachelor“ und „Master“ an die Stelle eines Diploms getreten.

Die Hochschule Fresenius hat darauf zeitgerecht reagiert und bereits ab dem Jahr 2008 nach erfolgreicher Akkreditierung den grundständigen Bachelorstudiengang für Ergotherapeuten angeboten. Seit dem Wintersemester 2011/12 befindet sich also bereits der vierte Bachelorkurs im Haus. Die Studierenden des Diplom-Kurses erhalten die Chance, den urprünglich angestrebten Diplom-Abschluss zu erwerben, wodurch der letzte Diplom-Kurs im Februar 2012 das Studium abschließen wird.

Die Hochschule Fresenius vertritt die Akademisierung der Ergotherapie und hat in 12 Jahren bereits 269 diplomierte Ergothera-peutinnen ausgebildet. Im Februar werden voraussichtlich die 38 „letzten“ Diplom-Ergo-therapeutinnen den Abschluss erwerben und über 40 Studierende im vierten Bachelorstudiengang die Herausforderung des Studiums annehmen. Sie werden verstehen, weshalb mir die Benachrichtigung in dieser Sache so am Herzen liegt; schließlich bin ich eine der Absolventen des allerersten Kurses und stehe in dieser Hochschule seit langem für den im Bildungsplan des DVE geforderten akademischen Prozess.

Mit freundlichen Grüßen aus Idstein

Julia Drosselmeyer,

Studiendekanin Ergotherapie

Zum Studienergebnis „ Sturzangst mindert Lebensqualität “ (ergopraxis 9/11)

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Kommentar

Die erlebte Sturzangst nach einem Insult soll dafür verantwortlich sein, dass betroffene Menschen 6 Monate später zu Depressionen neigen und weniger Lebensqualität erfahren? Dieses Ergebnis lässt bei mir gleich mehrere Fragezeichen entstehen! Von den ursprünglich 28 Teilnehmern gaben meines Wissens nach 15 zu Studienbeginn an, eine unbestimmte Angst vor dem Fallen zu haben. Mehr als ein Drittel der Klienten schied während der Studie aus, sodass nur 18 Probanden an der Posttestung teilnahmen - insgesamt 8 mit anfänglicher und 7 mit späterer Sturzangst.

Offenbar ließen sich keine Beziehungen zwischen der späteren Fallangst und der reduzierten psychischen Stimmung bzw. der Lebensqualität herstellen. Auch die angenommene Verbindung zwischen Gleichgewichtsleistungen und Sturzangst bestätigte sich nicht. Die Forscher wiesen lediglich eine statistische Korrelation nach, die zwischen der anfänglichen Sturzangst und der 6 Monate später ermittelten psychischen Verfassung bestand. Doch wie aussagekräftig ist dieses Resultat, wenn die Studie gar keine Kausalzusammenhänge erfasst und eine so hohe Ausfallrate besitzt? Die Forscher präsentieren hier ein Ergebnis, das in meinen Augen mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet.

Herzliche Grüße

Florence Kranz aus Amöneburg