ergopraxis 2011; 4(11/12): 3
DOI: 10.1055/s-0031-1295663
editorial
Georg Thieme Verlag KG New York, NY

Es geht voran

Maria Czyganowski

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Maria Czyganowski
Redaktion ergopraxis

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Publication Date:
15 November 2011 (online)

 
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    Als ich 1999 meine Ausbildung zur Ergotherapeutin begann, war der erste Satz, den uns der Lehrer entgegenschmetterte: „Wer denkt, er ist zum Basteln hier, ist falsch.“ Er hatte den Ehrgeiz, uns zu reflektierten Therapeuten auszubilden, die nicht nur die Weihnachtsdeko anfertigen können, sondern mit den Klienten die für sie bedeutungsvollen Tätigkeiten ausüben. Für mich war er der erste Vertreter einer modernen, klientenzentrierten Ergotherapie.

    Leider vergaß er nie zu betonen, wie sehr die deutsche Ergotherapieausbil-dung anderen Ländern hinterherhinke: In den USA würden wir mit unserer Ausbildung als OT-Assistants arbeiten dürfen. Solche Vergleiche führten dazu, dass mein Selbstbewusstsein nicht gerade in die Höhe schoss. Nach drei Jahren intensiven Lernens fühlte ich mich in hohem Maß unterqualifiziert.

    Ein Aufbaustudium rettete mein Selbstbewusstsein und schärfte meinen Blick für evidenzbasiertes Arbeiten. Umso mehr freut es mich daher, dass sich viele Therapeuten für die Professionalisierung engagieren: Wir haben grundständige Studiengänge, forschende Therapeuten, immer mehr hoch qualifizierte Dozenten an Schulen und Hochschulen und viele modern handelnde Praktiker.

    Etwas neidisch schiele ich dennoch auf die Schweizer. Die entwickeln derzeit ein Konzept, um die Ausbildung der Gesundheitsberufe bundesweit zu vereinheitlichen und sie noch besser für den zukünftigen Gesundheitsmarkt auszurüsten. In Deutschland ist ein solches Konzept derzeit nicht möglich. Uns fehlt die Rückendeckung vom Bund. Trotzdem finde ich spannend, was unser Nachbarland umsetzt. Ich möchte Ihnen dazu gern unseren Artikel ab Seite 8 empfehlen.

    Ich werde mich demnächst - ganz privat - an die Weihnachtsdeko machen. Das habe ich zwar nicht in der Ausbildung gelernt, trotzdem ist es für mich bedeutungsvoll...

    Einen guten Start in den Winter

    Ihre

    Maria Czyganowski


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