Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2012; 6(1): 19-33
DOI: 10.1055/s-0031-1298232
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Periphere arterielle Verschlusskrankheit

K. Stoberock
1   Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
A. Larena-Avellaneda
1   Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
H. Diener
1   Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
E. S. Debus
1   Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Publication Date:
22 February 2012 (online)

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Die Inzidenz von Majoramputationen variiert zwischen 120 und 500 bezogen auf 1 Million Menschen pro Jahr. Etwa 90 % dieser Amputationen sind vaskulärer Genese, 68 % davon betreffen Diabetiker. Mehr als die Hälfte aller Diabetiker entwickelt innerhalb von 10–15 Jahren eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Die Auswirkungen dieser Erkrankung, die Komorbidität und die hohe Mortalität werden meist unterschätzt und rechtfertigen nicht die steigenden Amputationszahlen. Die Problematik liegt in der verzögerten Diagnostik, der in Deutschland überwiegend immer noch unspezialisierten Leistungserbringung und den dadurch eingeschränkten Therapiemöglichkeiten, sodass trotz grundsätzlich fortschrittlicher Behandlungsoptionen eine Revaskularisation aufgrund eines ausgedehnten Lokalbefundes oftmals nicht mehr durchgeführt werden kann.

Daraus lassen sich notwendige Konsequenzen ableiten. Spezialisierte Zentren sind in der Lage, die Amputationsrate bei Diabetikern wie Nichtdiabetikern drastisch zu senken. Das beweisen Studien aus den skandinavischen Ländern, und auch in Deutschland konnte durch Spezialisierung und Zentrumsbildung der gleiche Effekt erzielt werden.