Pädiatrie up2date 2012; 07(02): 103
DOI: 10.1055/s-0032-1309998
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GnRH-a-Behandlung wirkt positiv auf Körpergröße bei vorzeitiger Pubertät

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Publication Date:
22 June 2012 (online)

Die Pubertas praecox führt durch eine verfrühte Schließung der Epiphysenfuge zu einem verringerten Größenwachstum. Seit 1981 werden bei der Behandlung GnRH-Analoga eingesetzt, die durch ihren Einfluss auf die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse das Fortschreiten der Pubertät verhindern. Dies führt auch zu einer Verlängerung der Wachstumsperiode und zum Erhalt der potentiell möglichen Körpergröße. Über den Langzeiterfolg dieser GnRH-a-Behandlung gibt es aber widersprüchliche Ergebnisse.

P. Poomthavorn et al. untersuchten die Langzeiteffekte einer GnRH-a-Behandlung bei idiopathischer Pubertas praecox hinsichtlich der Körpergröße im Erwachsenenalter, des BMI und dem Zeitpunkt der Menarche. 58 Mädchen mit einer Brustentwicklung vor dem 8. Lebensjahr, frühem Wachstumsschub, fortgeschrittener Skelettreifung und Ansprechen auf GnRH-a wurden in die Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter der Mädchen zu Studienbeginn lag bei 8,5 Jahren, die Behandlungsdauer betrug im Schnitt 3,4 Jahre. Die 47 Mädchen der Behandlungsgruppe bekamen alle 4 Wochen 3,75 mg Triptorelin oder Leuprorelin als intramuskuläres Depot gespritzt, während die Mädchen der Kontrollgruppe unbehandelt blieben. Zwischen den beiden Untersuchungsgruppen gab es keine Unterschiede hinsichtlich Alter, Knochenalter, Größe, Gewicht, BMI-Z-Score (Score für Standardabweichung des BMI), prognostizierte Körpergröße im Erwachsenenalter und Zielgröße.

Die erzielte mittlere Körpergröße im Erwachsenenalter lag bei der Behandlungsgruppe deutlich höher (158,6 cm) als in der Vergleichsgruppe (154,8cm; p = 0,05) und lag auch um 4,7 cm höher als die prognostizierte Körpergröße im Erwachsenenalter. Der BMI-Z-Score der behandelten Mädchen lag zu Beginn bei 1,26 und normalisierte sich wieder bei Erreichen der endgültigen Körpergröße. Die Menstruation setzte etwa 1 Jahr nach Beendigung der GnRHa-Behandlung ein.

Fazit

Die Langzeitgabe von GnRH-Analoga bei Mädchen mit idiopathischer Pubertas praecox zeigt einen positiven Effekt auf die Körpergröße, wenn auch nur in geringem Ausmaß. Nach Ansicht der Autoren ist diese Behandlung sicher und weist keine negativen Einflüsse auf den BMI

und die Reaktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse auf.

Dr. Ursula Zimmer, Pfinztal


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