physiopraxis 2012; 10(04): 3
DOI: 10.1055/s-0032-1311834
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Netzwerken unbedenklich

Andrea Pötting

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Andrea Pötting
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Publication Date:
23 April 2012 (online)

 
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    Mich hat die Debatte über unseren zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff fasziniert. Ab wann ist ein Verhalten von Menschen moralisch bedenklich, rechtlich aber vielleicht irgendwie dann doch noch o.k.? Wo fängt ein offensichtliches Fehlverhalten an, und wann ist noch alles im grünen Bereich?

    Als Journalistin stelle ich mir diese Frage beispielsweise, wenn ich über den Einsatz meines Presseausweises nachdenke. Sicher, wenn ich für physiopraxis auf Kongressen und Messen unterwegs bin, nutze ich ihn bedenkenlos für einen kostenlosen Eintritt. Doch auch der Zoobesuch mit meiner Tochter und die Kunstausstellung wären umsonst. Und meinen privaten Flug mit Air Berlin könnte ich für 25 Prozent erhalten. Rechtlich wäre das alles o.k., doch moralisch lässt es sich meiner Meinung nach nicht vertreten.

    Anders sehe ich die Dinge beim Thema „Netzwerken“. Statt rein monetärem Profit gibt es Gefälligkeiten unter Kollegen, Freunden und Geschäftspartnern, die durchaus moralisch vertretbar sind. Und hier bin ich ganz bei den Mitgliedern der Zukunftsinitiative Physiotherapie, die sich Anfang März unter dem Motto „Netzwerken“ getroffen haben. Sie empfinden das Thema als richtig und wichtig. ZiPT ist ein Netzwerk von engagierten Physiotherapeuten, die ihren Beruf voranbringen möchten. Sie nutzen bewusst den Freiraum, den die Initiative bietet, denken quer, anders, ohne Schranken im Kopf und helfen sich bedingungslos gegenseitig. So berichteten einige Mitglieder an ihrem zehnten Treffen von erfolgreichen Kooperationen, die sich über ZiPT ergeben haben (S. 15).

    Auch wir profitieren täglich von unseren Netzwerken und möchten den neunten Geburtstag von physiopraxis zum Anlass nehmen, uns bei allen Abonnenten, Autoren, Kollegen und Geschäftspartnern für das stabile Miteinander zu bedanken! Ohne Sie wäre so manches Thema nicht so schnell zu uns durchgedrungen. Ohne Sie würden wir im Heft nicht so offen diskutieren können, und ohne Sie hätten wir wohl auch mal eine weiße Seite drucken müssen. Danke!

    Herzlichst Ihre

    Andrea Pötting


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