ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2012; 121(04): 185
DOI: 10.1055/s-0032-1312029
Fokus Mundgesundheit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mundspülungen – Alkohol nicht nötig

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Publication Date:
26 April 2012 (online)

 
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    Alkohol wird noch immer in vielen Mundspülungen als Lösungsmittel für Inhaltsstoffe – beispielsweise ätherische Öle – verwendet. Dabei ist die Verwendung von Alkohol höchst problematisch, vor allem im Hinblick auf eine Verabreichung an Kinder, chronisch Kranke, Schwangere und Menschen, die Alkoholprobleme haben oder in der Vergangenheit hatten.

    Viele Verwender versprechen sich vom Alkohol eine desinfizierende Wirkung. Dies ist eine weitverbreitete, aber falsche Annahme. Dr. Jan Massner von der Medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei GABA: "Studien haben gezeigt, dass Ethanol als Desinfektionsmittel nicht ausreichend wirksam ist – zumindest nicht in der in Mundspülungen verwendeten Konzentration. Diese müsste rund 40 % betragen, um wirksam zu werden. Die Alkoholkonzentration in Mundspülungen liegt aber meist zwischen 5 und 27 %." Das bedeutet: Der in manchen Mundspülungen verwendete Alkohol hat keinen zusätzlichen antibakteriellen Nutzen.

    Weiterhin haben Untersuchungen ergeben, dass es eine direkte Beziehung zwischen Alkoholgehalt und dem in der Mundhöhle ausgelösten Schmerzempfinden gibt. Das heißt: Je mehr Alkohol eine Spülung enthält, desto größer kann das Schmerzempfinden sein. Kinder und Jugendliche, Schwangere sowie Menschen mit Alkoholproblemen sollten generell unbedingt auf alkoholhaltige Mundspülungen verzichten. "Zusammenfassend lässt sich feststellen: Es ist in jedem Fall sinnvoll, alkoholfreie Mundspülungen zu verwenden. Klinisch bewährt hat sich die Wirkstoffkombination Aminfluorid/Zinnfluorid. Sie inaktiviert Reste bakterieller Plaque und hemmt nachhaltig die Plaqueneubildung. Somit regeneriert sie gereiztes Zahnfleisch. Zugleich bietet das duale Fluoridsystem optimalen Kariesschutz", empfiehlt Dr. Massner.

    Dieser Beitrag ist entstanden mit freundlicher Unterstützung der
    GABA GmbH, Lörrach.


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