Abstract
Background:
Current concepts on zinc requirements for premature infants rely on studies dating
back more than 20 years. Given that nowadays more premature infants frequently survive
we aimed to obtain recent frequency data on zinc deficiency in very low birth weight
(VLBW) infants.
Results:
226 VLBW infants born between July 2005 and December 2009 were retrospectively included
in this study. Mean gestational age (GA) was 28.7 weeks (range 23+0 to 38+0) and mean
birth weight 1120g (range 354–1495). All infants received zinc supplementation according
to the ESPGHAN guidelines. 26 (11.5%) patients showed clinical signs for zinc deficiency
of whom 15 had serum zinc concentrations < 50µg/dl, 9 between 50 and 70 µg/dl and
2 > 70 µg/dl. Infants presenting with dermatitis had significantly lower concentrations
(mean 26.7 µg/dl, range 19–31) when compared to infants with diarrhoea or isolated
peripheral oedema (35.3 µg/dl and 51.8 µg/dl respectively). Strongest independent
risk factors were low GA, being small for GA and suffering from intestinal resection
due to necrotizing enterocolitis. Frequency of zinc concentrations <50 µg/dl were
calculated to be 6.6% in VLBW infants.
Conclusions:
Even though current guidelines for zinc supplementation were followed the frequency
of zinc deficiency was found to be unexpectedly high in ELBW and SGA infants. Despite
the retrospective nature of this single centre study, our data strongly suggest that
recommendations on zinc supplementation in ELBW and SGA infants should be reviewed.
Zusammenfassung
Hintergrund:
Die derzeitigen Empfehlungen für die Zinksubstitution bei Frühgeborenen basieren auf
mehr als 20 Jahre alten Studien. In Anbetracht der deutlich gestiegenen Überlebenschancen
von immer unreiferen Frühgeborenen war das Ziel dieser Studie, aktuelle Daten zur
Häufigkeit des Zinkmangels in dieser Patientengruppe zu erheben.
Ergebnisse:
226 Frühgeborene, geboren zwischen Juli 2005 und Dezember 2009, mit einem Gewicht
von <1500 g wurden retrospektiv eingeschlossen. Das mittlere Gestationsalter (GA)
lag bei 28,7 Wochen (23+0 bis 38+0) und das mittlere Geburtsgewicht (GG) bei 1 120 g
(354–1 495). Alle Patienten erhielten eine Zinksupplementation entsprechend den Empfehlungen
der ESPGHAN. In 26 Fällen (11,5%) fanden sich klinische Zeichen für einen Zinkmangel.
Von diesen hatten 15 Patienten Zinkkonzentrationen im Serum von <50 µg/dl, 9 zwischen
50 und 70 µg/dl und 2>70µg/dl. Die Häufigkeit von Zinkkonzentrationen <50 µg/dl lag
damit bei 6,6%. Patienten mit Ekzemen hatten dabei signifikant niedrigere mittlere
Zinkkonzentrationen (26,7 µg/dl, 19–31) im Vergleich zu Patienten mit Durchfall oder
peripheren Ödemen (35,3 µg/dl bzw. 51,8 µg/dl). Die stärksten unabhängigen Risikofaktoren
waren niedriges GA, niedriges GG, bezogen auf das GA, sowie intestinale Erkrankungen,
insbesondere nekrotisierende Enterokolitis mit der Notwendigkeit der Darmresektion.
Schlussfolgerungen:
Bei adäquater Zinksupplementation entsprechend den ESPGHAN-Richtlinien entwickelten
unerwartet viele Frühgeborene, insbesondere solche mit einem niedrigen GA, einen Zinkmangel.
Trotz des retrospektiven Charakters dieser monozentrischen Studie sind wir der Ansicht,
dass die aktuellen Empfehlungen zur Zinksupplementation bei extrem untergewichtigen
Neugeboreren nochmals überdacht werden sollten.
Key words
prematurity - nutrition - zinc deficiency - risk factors
Schlüsselwörter
Frühgeburtlichkeit - Ernährung - Zinkmangel - Risikofaktoren