Rofo 2012; 184(12): 1161-1162
DOI: 10.1055/s-0032-1313034
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Individualmanagement ermöglicht KM-verstärkte CT-Untersuchung ohne Prämedikation

I. Böhm
,
W. Pfützner
,
K. J. Klose
Further Information

Publication History

02 April 2012

26 June 2012

Publication Date:
31 July 2012 (online)

Einleitung

Der routinemäßige Einsatz nicht ionischer iodierter Kontrastmittel (KM) ist mit einem ausgezeichneten Verträglichkeitsprofil assoziiert. Trotz des seltenen Auftretens stellen allergische bzw. nicht allergische Reaktionen (hypersensitivity reactions) mit dem Potenzial für lebensbedrohliche Soforttypreaktionen nach wie vor eine klinische Herausforderung dar. Stehen zunächst adäquate Sofortmaßnahmen im Vordergrund, so dient die anschließende sorgfältige Befunddokumentation als Grundlage möglicher Präventivmaßnahmen bei erneut erforderlicher KM-Gabe, da Patienten mit einer allergischen/nicht allergischen Reaktion in der Anamnese ein erhöhtes Wiederholungsrisiko für derartige unerwünschte Arzneimittelreaktionen (UAW) haben. Häufig behilft man sich mit dem Einsatz einer Prämedikation, wobei standardisierte Therapieschemata fehlen und ein absoluter Schutz vor dem erneuten Auftreten einer UAW nicht gewährleistet werden kann. Weiterhin ist derzeit unklar, wie lange eine allergische -/nicht allergische KM-Reaktion persistiert und den Einsatz einer Prämedikation erfordert. Umso wichtiger ist vor diesem Hintergrund die sorgfältige allergologische Evaluation KM-bedingter Überempfindlichkeitsreaktionen. Diese hat sowohl die Identifikation nicht vertragener KM als auch möglicher Ausweichpräparate zum Ziel und dient weiterhin der Klassifizierung fraglicher UAWs. Wir hatten Gelegenheit, eine Patientin mit einer besonderen Reaktivität zu untersuchen und stellen das erfolgte Vorgehen vor.