Für den Kongress Anfang Mai hatte sich das Unternehmen wieder ein klassisches schweizerisches
Umfeld gesucht. Das geschichtsträchtige Luzern bot eine ideale Plattform für das diesjährige
Motto "feel the puls of science in the heart of Switzerland". In 7 Sessions diskutierten
internationale Referenten und 1300 Gäste aus dem Inn- und Ausland über die aktuellen
Themen in der Implantologie. Die Implantat/Abutment-Verbindung und die klinischen
Erfahrungen mit Platform-Switching gaben in den ersten beiden Sessions den richtigen
Einstieg in die Veranstaltung. Welche Abutment-Verbindung, flache oder konische,
zeigt den besten Langzeiterfolg? Evidenzgestützte Aussagen sind hier widersprüchlich.
Für beide Verbindungen gibt es Vor- und Nachteile. Auch über die Dichtigkeit sind
die Aussagen nicht einheitlich. Beide Verbindungen zeigen eine gewisse Verformung
bei Belastung und somit die Gefahr einer möglichen periimplantären Infektion. Zu diesem
Problemkreis gehört auch die Rotationssicherheit der Verbindungen. Sehr interessant
dazu sind die Untersuchungen aus der Physik, dass die rechnerisch vorgegebenen Standardwerte
zwar theoretisch auch in der Produktion umgesetzt werden könnten, zumeist aber nicht
erreicht werden. In einer Vergleichsstudie, zeigte sich aber, dass die CAMLOG/CONNELOG
SCREW-LINE die größte Annäherung an die Idealvorgaben erreicht. Eindringlich wurde
hier auch vor den Kopien gewarnt, die in keinem Fall irgendeinem Qualitätsstandard
genügen. In diesem Zusammenhang wurde auch die bakterielle Besiedelung des Implantinnenraums
angesprochen, die bereits bei der 1. Eröffnung stattfindet. Allerdings entspricht
diese Flora nicht unbedingt auch den Keimen, die bei einer Periimplantitis gefunden
werden. Zu beachten ist, dass jede Manipulation an der Abutment-Verbindung (z. B.
Auswechseln der Abdeckschraube) die inflammatorische Wirkung auf das Weichgewebe erhöht.
Um dieses Risiko zu vermindern, erscheint das Plattform-Switching (durch kleinere
Abutment-Durchmesser wird die Schulterauflage verbreitert und der Abutment-Spalt zur
Mitte hin verlagert) gegenüber dem bündigen Abschluss im Vorteil zu sein. Dazu wurden
die Möglichkeiten beschrieben, die die beiden Systeme (CAMLOG – flache, CONNELOG –
konische Verbindung) für den Behandler und Patienten bieten. Je nach chirurgischem
Vorgehen (supra-, epi- oder leicht subcrestal) decken die beiden Systeme alle Indikationen
ab. Weitere Themen galten dem alten Patienten sowie den digitalen Möglichkeiten. Ein
besonderes Highlight erwartete die Teilnehmer bei der Abendveranstaltung. Nach einer
Schifffahrt über den Vierwaldstätter See ging es mit Europas ältester Zahnradbahn
1600 m auf die Rigi, "die Königin der Berge", wo uns ein Schweizer Abend in allerschönster
Tradition erwartete.
Gi/ZWR