Sportverletz Sportschaden 2012; 26(02): 68
DOI: 10.1055/s-0032-1316397
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neues aus der Wissenschaft – Forscher dirigieren Stammzellen zum Knochen

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Publication Date:
12 June 2012 (online)

 

    Wissenschaftler der University of California haben eine Methode entwickelt, mit der sie körpereigene Stammzellen an die Knochenoberfläche dirigieren können. Das geht aus einer Pressemitteilung der Universität hervor. Die Methode, die die natürliche Knochenbildung fördern soll, wurde an Mäusen erfolgreich erprobt.

    Die Arbeitsgruppe des UC Davis Health System, Kalifornien, injizierte Mäusen ein Molekül in das Blutsystem, das mesenchymale Stammzellen zur Knochenoberfläche führt. Dort angekommen, differenzieren sie sich zu Osteoblasten, die die Knochenbildung unterstützen. Die Studie an einem Mausmodell für Osteoporose wurde im Februar in Nature Medicine veröffentlicht.

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    Mithilfe des Moleküls LLP2A-Alendronat sagen Forscher aus den USA den körpereigenen mesenchymalen Stammzellen, wo sie sich niederzulassen haben.(©endrille/fotolia.com)

    "Selbst ältere Menschen haben viele Stammzellen, aber sie migrieren nicht ohne Weiteres zum Knochen", sagt Studienleiterin Wei Yao laut der Pressemitteilung. Ein Molekül zu finden, das an die Stammzellen binde und sie direkt zum gewünschten Ziel führe, sei ein wirklicher Durchbruch. Die Rede ist von dem Hybridmolekül "LLP2A-Alendronat", entwickelt haben es Prof. Kit Lam und Kollegen vom UC Davis Department für Biochemie und Molekulare Medizin. Es besteht aus zwei Komponenten: LLP2A bindet an die Oberfläche der mesenchymalen Stammzellen, das Bisphosphonat Alendronat hat eine hohe Affinität für Knochen – Bisphosphonate gehen eine starke Verbindung mit dem im Knochen enthaltenen Calciumphosphat ein.

    In die Maus injiziert, bindet LLP2A-Alendronat die MSC des Knochenmarks und bringt sie zur Knochenoberfläche, wo sie ihre natürlichen Reparaturfunktionen ausüben. Die Forscher beobachteten eine Zunahme des trabekulären Knochenswachstums und der Knochenmasse sowohl bei älteren Mäusen als auch bei solchen mit einer simulierten Menopause. Ihrer Ansicht nach ist dieser Ansatz nicht nur geeignet, Osteoporose zu therapieren. Sie hoffen auch darauf, dass er in der Therapie von Knochenbrüchen oder Krebs eingesetzt werden kann.

    Hr


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    Mithilfe des Moleküls LLP2A-Alendronat sagen Forscher aus den USA den körpereigenen mesenchymalen Stammzellen, wo sie sich niederzulassen haben.(©endrille/fotolia.com)