Sportverletz Sportschaden 2012; 26(02): 71
DOI: 10.1055/s-0032-1316400
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Karpaltunnelsyndrom – Ultraschall vermeidet Komplikationen

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Publication Date:
12 June 2012 (online)

 

    Wird die Ursache eines Karpaltunnelsyndroms (KTS) vor einer anstehenden Op nicht adäquat abgeklärt, kommt es laut der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung häufig zu Komplikationen. Würden Ärzte elektrophysiologische Verfahren durch Ultraschall ergänzen, könne die Ursache präzisiert und eine Operation besser geplant werden – Komplikationen träten derzeit bei bis zu 20 % der Operationen auf.

    Beim KTS drücken meist Ödeme oder Entzündungen auf die Nerven der Handwurzel, selten tragen Tumoren oder Blutgerinnsel die Schuld. Erfolgt die Diagnose zu spät, geht das Gefühl in Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger verloren, oft muss operiert werden. Dies ist laut DGKN vor allem der Fall, wenn die Ursache für die Ausfälle nicht geklärt wurde. "Obwohl es sich um einen der häufigsten Nervenschäden handelt, werden Druckschädigungen häufig erst spät erkannt", sagt der Neurophysiologe Prof. Detlef Claus, Darmstadt. Denn die Ursachen der Schmerzen würden oft verkannt, und die Operationen verliefen nur in etwa 75 % der Fälle sehr gut. Mitunter lindere der Eingriff die Beschwerden nicht.

    Aktuelle Studien zeigen, dass hochauflösender Ultraschall hilft, die Ursachen zu identifizieren. So entdecken erfahrene Untersucher im US etwa Gelenkzysten oder verstopfte Arterien. "Mit diesem Wissen kann der Arzt die Operation gezielter angehen", erklärt Claus. Auch macht der US die Kompression des Nervs direkt sichtbar. Um die Komplikationen bei KTS-Operationen zu verringern und die Therapieentscheidung zu erleichtern, rät die DGKN daher die Diagnostik durch elektrophysiologische Methoden und US des Karpaltunnels zu ergänzen. Wichtig sei jedoch, dass der Arzt über ausreichend Erfahrung mit dieser Methoden verfüge.

    Nach einer Pressemitteilung (DGKN)


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