Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft – Neues aus dem Arbeitskreis Respiratorisches System

Im Rahmen des diesjährigen DGP-Kongresses in Nürnberg veranstaltete der Arbeitskreis Respiratorisches System seinen 15. Workshop.(Bild: M. Rosenbruch)

Nach der Namensänderung des Arbeitskreises im letzten Jahr haben sich alle Beteiligten schnell an die neue Bezeichnung "Arbeitskreis Respiratorisches System” gewöhnt. Der Name ist einfach und umfasst nach wie vor alle morphologischen und funktionellen Prozesse, die sich unter vergleichenden Aspekten mit dem Respirationstrakt beschäftigen. Der Arbeitskreis vereint verschiedene Berufsgruppen und Wissenschaftsdisziplinen aus Human- und Veterinärmedizin und trifft sich einmal pro Jahr im Rahmen des humanmedizinischen Pneumologen-Kongresses der DGP.

In diesem Jahr fand am 29. März im Rahmen des Nürnberger Kongresses nun schon der 15. Workshop des Arbeitskreises statt. Das übergeordnete Thema der ersten Vorträge war "Resolutionsphase und Reparationsprozesse nach Lungenschädigungen”. Dabei wurden zelluläre und molekulare Mechanismen der Lungenregeneration (R. Voswinckel, Bad Nauheim), "Handwerker und Werkzeuge” zur Reparatur der Lunge (H. Fehrenbach, Borstel) sowie der Verlauf der Geweberegeneration nach experimenteller Infektion (E. Liebler-Tenorio, Jena) vorgestellt. Eher grundsätzliche Anforderungen und Voraussetzungen für eine möglichst optimale Durchführung und Auswertung vergleichender Studien rundeten den ersten Teil des Workshops ab: Ethische Aspekte bei Tiermodellen (C. Ostermann, Jena) und Entstehung und Verlauf struktureller Veränderungen (M. Rosenbruch, Wuppertal).

Wie in jedem Jahr wurden unter dem Komplex "Freie Themen" verschiedene Aspekte respiratorischer Veränderungen vorgestellt, wobei neben speziellen infektiologischen Fragestellungen auch toxikologische Themen (Effekte von Nano-Partikeln) und methodische Aspekte behandelt wurden.

Als gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises und der Sektion Infektiologie und Tuberkulose der DGP fand am 30. März ein Symposium unter dem Thema "Von Menschen und Tieren – gegenseitige Einflüsse bei pulmonalen Infektionen" statt. Im Einführungsvortrag behandelte M. Kietzmann, Hannover, die durch eine breite öffentliche Diskussion der letzten Monate hochaktuelle Thematik der Antibiotikaanwendung bei Tieren. Er plädierte für gemeinsame Strategien der Human- und Veterinärmedizin, um zu einer Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs zu kommen. Den Blick auf eher seltene Fälle von Zoonosen in der Humanmedizin lenkte J. Richter, Düsseldorf, während der Vortrag von I. Moser, Jena, die gegenseitige Beeinflussung von Mensch und Tier bei der Tuberkulose behandelte.

Im abschließenden Vortrag "Diagnostik und Therapie in anderen Dimensionen" stellte K. Jurczynski, Duisburg, Tuberkulose bei Elefanten und anderen Zootieren vor. Hier waren, besonders für die Humanmediziner im Auditorium, die durch die Tierart vorgegebenen spezifischen methodischen Gegebenheiten, z. B. der Arzneimittelapplikation, sehr überraschend.

Ausblick auf das Jahr 2013

Es ist geplant, den 16. Workshop unseres Arbeitskreises im März 2013 im Rahmen des 54. Pneumologen-Kongresses in Hannover stattfinden zu lassen. Ein Schwerpunktthema wird sich voraussichtlich mit morphologischen und funktionellen Veränderungen im Rahmen von Alterungsprozessen in den Organen und Geweben des Respirationstraktes befassen. Darüber hinaus sind natürlich, wie in jedem Jahr, auch freie Themen sehr willkommen.

Jede Kollegin und jeder Kollege mit Interesse an Themen des Respirationstraktes und an interdisziplinärer Kooperation ist – ohne Formalitäten und Aufnahmebedingungen – im Arbeitskreis jederzeit herzlich willkommen und zur Mitarbeit eingeladen.

Als Sprecher des Arbeitskreises freuen wir uns auf Sie und Ihren Input!

Prof. Martin Rosenbruch, Wuppertal
PD. Dr. Petra Reinhold, Jena