Rofo 2012; 184(9): 778
DOI: 10.1055/s-0032-1318876
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Appendizitis – Niedrig-Dosis-CT zur Diagnose geeignet

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Publication Date:
03 September 2012 (online)

Die CT ist die führende Methode zur Diagnose einer akuten Appendizitis bei Erwachsenen. Vor dem Hintergrund eines möglicherweise erhöhten Krebsrisikos, sollte eine Standard-Dosis-CT insbesondere bei Kindern und Jugendlichen jedoch mit Vorsicht eingesetzt werden. Eine Studie aus Südkorea hat nun bei jungen Erwachsenen mit Verdacht auf Appendizitis die Raten an unnötigen Appendektomien nach Niedrig-Dosis-CT und Standard-Dosis-CT ermittelt und die Ergebnisse verglichen.

N Engl J Med 2012; 366: 1596–1605

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Appendizitis mit gedeckter Perforation. Wandverdickte, flüssigkeitsgefüllte Appendix (lange Pfeile) mit ödematöser Verdichtung des umgebenden mesenterialen Fettgewebes. Nachweis einer ventralseitig gelegenen Flüssigkeitskollektion mit abgekapseltem Aspekt und Rand-Enhancement im Sinne einer Abszessformation (Stern). Umschriebene Kontinuitätsunterbrechung der Appendixwand als Zeichen der ursächlichen gedeckten Perforation (kurzer Pfeil) (Bild: Wiesner W, Kirchhoff TD, Opherk JP. Radiologie up2date 2009; 9: 35–47).

Die monozentrische, einfach verblindete Studie schloss 891 Patienten mit Verdacht auf Appendizitis ein. Die Studienteilnehmer waren zwischen 15 und 44 Jahre alt. 444 Patienten unterzogen sich einer Niedrig-Dosis-CT (mittlere Strahlendosis [Dosis-Längen-Produkt] = 116 mGy x cm) und 447 einer Standard-Dosis-CT (mittlere Strahlendosis = 521 mGy x cm). Als primären Endpunkt wählten die Autoren den prozentualen Anteil an unnötigen Appendektomien. Zudem wurde die Rate der Appendixperforationen ermittelt sowie der Anteil der Patienten mit Verdacht auf Appendizitis, die sich einer weiteren Bildgebung unterziehen mussten.