Z Gastroenterol 2012; 50(10): 1072-1074
DOI: 10.1055/s-0032-1318980
Forschung aktuell
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eosinophile Ösophagitis – Ursachensuche mit der Eliminationsdiät

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Publication Date:
12 November 2012 (online)

Die Inzidenz der eosinophilen Ösophagitis nimmt zu, aber die therapeutischen Möglichkeiten sind begrenzt. Bei Kindern gelang mit der Eliminationsdiät die Identifizierung des auslösenden Allergens und die Abheilung bei Verzicht auf dieses Nahrungsmittel. Gonsalves et al. konnten nun zeigen, dass diese Vorgehensweise auch bei Erwachsenen sinnvoll ist.

Gastroenterol 2012; 142: 1451–1459

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Eine Eliminationsdiät kann entscheidend zur Ursachenfindung bei eosinophiler Ösophagitis beitragen. Im Bild: Konzentrische Ringbildung bei eosinophiler Ösophagitis (Bild: Kohler B, Benz CA, Eickhoff A et al. aus: Gastroenterologie. Hrsg.: Riemann JF, Fischbach W, Galle PR et al. Thieme Verlag, 2008).

Insgesamt 50 Patienten nahmen an der Studie teil. Alle hatten die typische Kombination aus dysphagischen Beschwerden und dem histologischen Nachweis einer Eosinophilenvermehrung in der Ösophagusschleimhaut. Bei der 6-Nahrungsmittel-Eliminationsdiät (SFED) werden die häufigsten Allergene für 6 Wochen aus dem Speiseplan gestrichen: Milch, Soja, Eier, Weizen, Nüsse und Fisch. Die Patienten erhielten eine ausführliche Schulung mit Rezepten und Einkaufstipps. Wenn zusätzlich andere Allergien bekannt waren, wurde zusätzlich auf die entsprechenden Nahrungsmittel verzichtet. Bei einer Besserung der Beschwerden und dem histologischem Rückgang der Eosinophileninfiltration erfolgte anschließend eine stufenweise Wiedereinführung der Nahrungsmittel. Rezidivierende Symptome und eine Verschlechterung der regelmäßig kontrollierten Schleimhautbefunde sollten beweisen, dass diese Substanzen die eosinophile Ösophagitits ausgelöst hatten. Vor der Diät wurde zusätzlich ein Skin-Prick-Test durchgeführt.

25 Patienten schlossen die 6-wöchige Diätphase und 20 den Reintroduktionsprozess ab. 30 Patienten wurden nicht in die Abschlussanalyse aufgenommen, weil sie nicht oder nur teilweise angesprochen hatten, noch in der Reintroduktionsphase oder umgezogen waren. Die Kontrollendoskopie nach der SFED ergab häufig eine Besserung: In 78% der Fälle fiel die Eosinophilenzahl pro High-Power-Field (hpf) um mindestens die Hälfte, 70% hatten < 10 Eosinophile / hpf und 64% < 5/hpf (Normalbefund). Korrelierend nahmen die subjektiven Beschwerden signifikant ab. Auch Patienten mit dem Symptom Sodbrennen profitierten häufiger. Die stufenweise Wiedereinführung der Nahrungsmittel führte zu eindeutigen klinischen und histologischen Rezidiven. Die häufigsten identifizierten Allergene waren Weizen (60%) und Milch (50%). Fisch wurde bei keinem Patienten als Auslöser der eosinophilen Ösophagitis identifiziert. Der Skin-Prick-Test sagte nur bei 13% der Teilnehmer das Allergen voraus. 67% derjenigen mit einem Nahrungstrigger in SFED / Reintroduktion hatten einen negativen Hauttest. Die SFED besserte die Lebensqualität, aber einzelne Subscores zur Beurteilung psychischer Faktoren nahmen durch die Einschränkungen bei der Ernährung ab.

Fazit

Mit der Eliminationsdiät und anschließenden Reintroduktion konnte die Ursache der eosinophilen Ösophagitis herausgefunden werden. Der Verzicht auf die Trigger führte zu einer klinischen und histopathologischen Besserung.

Dr. med. Susanne Krome, Melle