Z Gastroenterol 2012; 50(10): 1079
DOI: 10.1055/s-0032-1318985
Forschung aktuell
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übergangstumoren – Endoskopische submukosale Dissektion: Alternative zur Operation

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Publication Date:
12 November 2012 (online)

Submukosale Tumoren des gastroösophagealen Übergangs (SMT) sind oft gutartig, müssen es aber nicht bleiben. Bei der chirurgischen Entfernung besteht ein erhöhtes Risiko für nachfolgende Funktionsstörungen. Alternativ steht die endoskopische submukosale Dissektion (ESD) zur Verfügung, deren Effektivität und Sicherheit eine chinesische Arbeitsgruppe überprüfte.

Gastrointest Endosc 2012; 75: 1153–1158

Schleimhauttumoren des gastroösophagealen Übergangs waren definiert als Läsionen, die 1 cm proximal und maximal 2 cm distal der Junktion lagen. Eine Größe über 8 cm und ein extraluminales Wachstum waren Ausschlusskriterien. Zielvariablen waren der Resektionsgrad, die Komplikationsrate und die Rückfallhäufigkeit.

Insgesamt 143 SMT wurden mit einer ESD behandelt, von denen 56 oberflächlichen und 56 tiefen Schleimhautschichten entsprangen. Ihre durchschnittliche Größe betrug 17,6 mm. Die ESD dauerte 45,1 Minuten und die Krankenhausverweilzeit betrug im Mittel 2,8 Tage. Eine komplette Resektion gelang bei 94,4%. Histopathologisch handelte es sich um 113 Leiomyome, 20 gastointestinale Stromatumoren (GIST), 1 Lipom und 1 Granularzelltumor. Die GIST waren 8 bis 20 mm groß und hatten überwiegend ein geringes Rezidivrisiko (geringer Mitosegrad). Eine additive Chemotherapie erfolgte in keinem Fall. Die Komplikationsrate der ESD war gering. Schwerere Blutungen, Leckagen, Infektionen und postoperative Stenosen kamen nicht vor. In 6 Fällen traten Perforationen auf (4,2%). Diese führten in 4 Fällen zu einem Pneumoperitoneum und 2 Patienten hatten einen Pneumothorax. Eine chirurgische Intervention war nicht erforderlich. 111 Patienten mit einer En-bloc-Resektion wurden länger als 6 Monate weiter betreut. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 21,1 Monate. Lokalrezidive und Fernmetastasen traten nicht auf.

Fazit

Die offene und laparoskopische Tumorresektion am gastroösophagealen Übergang seien technische Herausforderungen. Insbesondere bei gutartigen Läsionen seien die Sicherheit und Komplikationsgefahr gegeneinander abzuwägen. Nach Meinung der Autoren bietet die endoskopische submukosale Dissektion eine zuverlässige Alternative mit einer geringen Nebenwirkungsrate.

Dr. med. Susanne Krome, Melle