Was jetzt kommt, nennt man wohl Schleichwerbung: Ich bin ein Fan des Ergotherapiekongresses.
Einmal im Jahr verpasst er mir meine Portion Enthusiasmus. Natürlich brenne ich ohnehin
schon für die Ergotherapie, aber ab und an tut es doch gut, einen Motivationsschubser
von außen zu bekommen.
Besonders der Eröffnungsvortrag von Helene Polatajko hat es mir dieses Jahr angetan.
Sie hat ihre Zuhörer ermutigt, einfach mal alle Bedenken beiseitezuschieben und draufloszuträumen.
Ihrer Meinung nach sollten wir Ergotherapeuten viel mehr „leader“, also Macher und
Anführer, sein. Sie hat uns entführt in eine Welt in Kanada und den USA, in der sich
Promis einen Life Coach gönnen und in der sich reiche Mütter im Countryclub damit
brüsten, zu welch toller Ergotherapeutin ihr sowieso schon tolles Kind geht, um noch
tollere Startbedingungen in eine wahnsinnig tolle Zukunft zu haben. So hab ich das
noch nie gesehen. Wieso eigentlich immer nur kleine Brötchen backen?
Den Kongress mag ich aber nicht nur der Träume wegen. Auch auf dem Boden der ergotherapeutischen
Tatsachen tut sich einiges. Und wie oft hat man schon die Gelegenheit, sich so umfassend
über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren? Für mich ist das eine Art Campus:
Ich suche mir die Vorlesungen aus, die mich interessieren, belege vielleicht einen
Workshop und treffe mich in den Pausen mit meinen Kommilitonen - es gibt ja so viel
zu bereden.
Wer nachträglich ein wenig Kongress-Atmosphäre schnuppern möchte, dem empfehle ich
unser persönliches Fotoalbum auf Seite 40.
Bei Redaktionsschluss lag der Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft übrigens noch
in der Zukunft. Ich hoffe, mein schwarz-rot-goldener Traum ist noch nicht ausgeträumt,
wenn das Heft bei Ihnen im Briefkasten liegt. Fußballfan bin ich nämlich auch.
Herzlichst Ihre
Simone Gritsch