physiopraxis 2012; 10(06): 6-8
DOI: 10.1055/s-0032-1321691
physioforum
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Briefe an die Redaktion


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Publication History

Publication Date:
21 June 2012 (online)

 

Zur Doppelseite „Palliative Care“, physiopraxis 5/12

Interessant dargestellt

Liebe physiopraxis-Redaktion,
wir sind begeistert, stolz und glücklich, dass Sie unser Projekt so positiv und interessant dargestellt haben. Tolle Fotoauswahl zu einem schwierigen und sehr komplexen Thema. Das Thema Palliative Care gehört in die Ausbildung, denn ohne diesen therapeutischen Ansatz ist man kein solide ausgebildeter Physiotherapeut. Herzlichen Dank sagt der Examenskurs und das Lehrerteam der BRK-Physiotherapieschule Regensburg.

Andrea Rüttgers, Lehrerin aus Regensburg

Anmerkung der Redaktion

Liebe Frau Rüttgers,
Ihre Rückmeldung freut uns riesig und motiviert uns sehr für unsere Arbeit.

Zum Artikel „ Softtaping-Kurse im Überblick “, physiopraxis 11-12/11


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Kursempfehlung

Liebe physiopraxis,
mit großem Interesse habe ich den Artikel zu den Softtaping-Fortbildungsanbietern gelesen. Natürlich können Sie nicht alle Ausbildungsinstitute Deutschlands nennen, warum aber gerade einer der Top-Dozenten und Bestsellerautoren im Bereich Softtaping unerwähnt bleibt, hat mich dann doch verwundert. Immerhin hält sich das Lehrbuch „Kompaktkurs kinetische Tapes“ von Jochen Habsch nun seit einem Jahr auf Platz eins der Bestsellerliste für Physiotherapie bei Amazon. In seiner Medizinakademie (www.tapekurse.de) kann man Intensivkurse direkt beim Autor besuchen. Die Kurse sind wie das Buch: sehr kompakt, intensiv und kurzweilig. Man lernt sehr viel. Die Erklärungen sind schulmedizinisch und neurophysiologisch fundiert, fernab von jeglichem Hokuspokus.

Ich kann diesen Autor und seine Kurse nur wärmstens empfehlen.

Robert Moroff, Physiotherapeut und Heilpraktiker aus Uffing am Staffelsee

Zum Artikel „ 12 Mythen über das erste Lebensjahr “, physiopraxis 3/12


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Zu lockere Ansichten

Die Hauptüberschrift des Interviews „Locker bleiben“ finde ich super - solange es nicht um ein Problem geht, das es zu lösen gilt. Es steht in unserer Verantwortung, ernsthaft mit unserem Wissen und innerhalb unserer Grenzen einem Kind mit Problemen aus diesen herauszuhelfen. Ein Kind, das während einer Therapie nicht ausgezogen wird, kann nicht adäquat behandelt werden, weil viele wichtige Dinge unter Shirts und Windel verborgen bleiben. Ich halte das für unqualifiziert und gefährlich. Auch einem nackten Kind kann während der Therapie Geborgenheit gegeben werden - manchmal steht aber neben der Geborgenheit einfach auch harte Arbeit an. Das unterscheidet uns von Pekip- und sonstigen Gruppen.

Der Satz „Letztendlich muss ein Kind irgendwann ohne Hilfe von der Rückenlage auf dem Boden bis zum Stand kommen. Wie es das tut, ist im Endeffekt egal“, disqualifiziert für mich die Autorin endgültig. Der Erleuchtung mag es egal sein, wie man sie erlangt, aber der Fortbewegung mit Sicherheit nicht. Denn Defizite werden ein Leben lang zu orthopädischen, neurologischen oder kieferorthopädischen Beschwerden führen. Wie wollen wir das dem Jugendlichen später erklären - Hauptsache, du läufst, egal wie?

Marita Klaus-Baunach, Physiotherapeutin aus Mainz-Kostheim

Anmerkung der Autorin

Sehr geehrte Frau Klaus-Baunach,
vielen Dank für Ihr Interesse an meinem Interview. Ich denke, es ist wichtig, nochmals hervorzuheben, dass es sich hier um gesunde Babys und Kleinkinder handelt.

Die Frage, ob Therapie „harte“ Arbeit sein soll und darf, kann hier wohl nicht in zwei bis drei Sätzen geklärt werden, verdient aber durchaus eine Diskussion in der Physiotherapie. Des Weiteren würde ich mir wünschen, dass wir Physiotherapeuten endlich in der Lage wären, professionell und mit Respekt miteinander zu diskutieren.

Herzliche Grüße, Monja Sales Prado

Zur Meldung „ Multiple Sklerose - Ganggeschwindigkeit auf 100 Metern messen “, physiopraxis 4/12


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Erratum

In den Beitrag in der Rubrik „physiowissenschaft“ hat sich ein Fehler eingeschlichen: Der Timed-25-Foot-Walk-Test ist nicht Teil der Expanded Disability Status Scale (EDSS), sondern der Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC).

Zum Artikel „ Nackte Wahrheiten “, physiopraxis 3/12


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Es gibt auch schamfreie Patienten

Vielen Dank für den Artikel, der uns an den respektvollen Umgang mit dem Patienten erinnern soll. Nicht nur die erste Ausbildungswoche ist mir in Erinnerung, sondern auch einige schamfreie Patienten. Mir wäre es schon ziemlich recht, wenn einige Patienten nur halb nackt wären. Manchmal passiert es, dass Patienten splitterfasernackt dastehen, wenn ich in die Kabine komme. Unpassende Unterwäsche, die Einblicke gewährt, die für eine professionelle Therapie nicht nötig sind - beispielsweise transparente Spitzenunterwäsche, zu große Boxershorts, zu kleine Strings (nicht nur bei Frauen), passgenaue Unterwäsche, jedoch mit starken Gebrauchsspuren. Abgesehen von der Bekleidungsmentalität ist die olfaktorische Reizüberflutung nicht zu vergessen. Behandlungstechniken im Bereich der Schulter (Axilla) sowie des Fußes oder des Mundes (Kiefer) verlangen schon manchmal eine gute Mundatmung.

Bei der Diskussion über das Schamgefühl sollten beide Seiten - Patient und Physiotherapeut - betrachtet werden.

Susanne Singer, Physiotherapeutin aus Würzburg


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Nackte Wahrheiten oder eher nackte Tatsachen?

Liebe Kollegen,
herzlichen Dank für diesen Artikel, der mir mehrere Denkanstöße gab!

Befund und Behandlung sollten wir auseinanderhalten. Ein Befund ohne freie Sicht, für mich undenkbar! Geringe Asymmetrien, Umfangsdifferenzen und Rotationsfehlstellungen kann ich durch Kleidung nicht sehen. Ich brauche daher den Patienten in Unterwäsche und weise bereits bei der Anmeldung darauf hin, dass er für sein Wohlgefühl eine „salonfähige“ Badehose oder einen Bikini mitbringen kann.

Die Behandlung, das zeigen die Fotos prima, hat eine zweite Zielsetzung: Der Patient ist bezüglich Schamgefühl und seiner Sicherheit schutzbedürftig. Die Devise „zudecken aller Körperteile, die gerade nicht behandelt werden“ ist mir sehr wichtig. Kühlt der Patient aus und verspannt sich zusätzlich, weil er sich unwohl fühlt, ist das therapeutisch kontraproduktiv. Mir ist allerdings schon länger die Tendenz hin zur „amerikanischen oder multikulturellen Verklemmtheit“ ein Dorn im Auge. Würde mich ein Kollege behandeln, und ich müsste mich nicht ausziehen, hielte ich ihn automatisch für inkompetenter als die, die genau hinsehen und fühlen! Einen Röntgenblick hat keiner, und von Patienten höre ich sehr gerne: „So genau wie Sie hat mich noch keiner untersucht.“ Wir Physiotherapeuten sollten diese Besonderheit - genau hinzusehen und exakt ohne textile Barriere zu palpieren - im Gesundheitswesen als Markenzeichen unserer Berufsgruppe gezielt ausbauen.

Bild Nummer 7 (Abb.) greift ein weiteres Thema auf: Wie viel Schmerz verursachen ist in der physiotherapeutischen Behandlung eigentlich noch okay? Mich persönlich haben schlechte Erfahrungen durch Kollegen und deren Behandlungstechniken mehrmals entsetzt und zum Praxiswechsel bewogen! „Hands-on“ gerne. Erklärungen hin oder her. Doch maximal erträgliche Schmerzen sind für mein physiologisches Verständnis schlicht unbegreiflich und müssen wir unseren Patienten nicht antun.

Anna von Eisenhart Rothe, Physiotherapeutin aus Regensburg


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