Dr. med. Markus Eidenmüller, Internist und Diabetologe DDG aus Marburg, berichtet
über die erfolgreiche Therapie einer 59-jährigen Rentnerin nach Umstellung auf Exenatid
1 × wöchentlich (Bydureon®), bei der im Jahr 2006 erstmals ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert
wurde.
Risikoprofil und Begleiterkrankungen
Risikoprofil und Begleiterkrankungen
Die Mutter und die Großmutter der Patientin sind ebenfalls an Typ-2-Diabetes erkrankt.
Als weitere Risikofaktoren liegen vor
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Hypertonie
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Hyperlipoproteinämie
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ÜAdipositas (Gewicht: 110,1 kg, Größe: 172 cm, BMI 36,3 kg/m²)
(Bild: Fotolia, Fotograf: Picasa 2.7)
Bisherige Therapie des Diabetes
Bisherige Therapie des Diabetes
Die Patientin stellte sich im September 2011 erstmals in meiner Praxis vor. Zu diesem
Zeitpunkt erhielt sie eine medikamentöse Therapie mit Metformin 1000 mg 2 × täglich
und Sitagliptin 100 mg 1 × täglich. Die Patientin kam sowohl mit dem Diabetes als
auch mit der Therapie im Alltag gut zurecht, jedoch erzielte sie keine adäquate Blutglukoseeinstellung
und hatte die Befürchtung, dass ihr Gewicht mit einer Umstellung der Therapie noch
weiter ansteigen könnte. Ihr HbA1c-Wert lag im September 2011 bei 7,8 %, ihr Gewicht bei 110,1 kg. Um die Blutglukosewerte
in den Griff zu bekommen und zusätzlich eine weitere Gewichtszunahme zu vermeiden,
erhielt die Patientin ab September 2011 1 × wöchentlich 2 mg Exenatid.
Therapieverlauf nach Einstellung
Therapieverlauf nach Einstellung
Die Therapie mit Exenatid 1 × wöchentlich in einer Dosis von 1 × wöchentlich 2 mg
wurde im September 2011 begonnen, die Medikation mit Metformin in einer Dosierung
von 2 × täglich 1000 mg wurde beibehalten, Sitagliptin wurde abgesetzt. Durch die
kontinuierliche Wirkung von Exenatid 1 × wöchentlich verbesserte sich der HbA1c-Wert innerhalb weniger Monate von 7,8 % im September auf 6,6 % im Februar 2012 (Abb. [
1
]). Auch schaffte es die Patientin nach vielen erfolglosen Diätversuchen erstmals,
ihr Gewicht zu reduzieren, und zwar um 7,2 kg (Abb. [
2
]).
Abb. 1 Verlauf des HbA1c-Wertes nach der Einstellung auf Exenatid.
Abb. 2 Veränderung des Gewichts nach der Einstellung auf Exenatid.
Mit dem Injektions-Set kommt die Patientin gut zurecht. Sie hat keinerlei Nebenwirkungen,
und die gewünschten Effekte einer überzeugenden HbA1c-Reduktion mit dem Nebeneffekt einer deutlichen Gewichtsreduktion sind schon nach
relativ kurzer Zeit eingetreten. Die Rentnerin kann die Therapie gut in ihren Alltag
einbinden. Als engagierte Großmutter unternimmt sie viel mit ihren Enkeln, wie beispielsweise
regelmäßige Fahrradtouren oder Schwimmbadbesuche. Sie ist also sehr aktiv und legt
großen Wert darauf, ihren Tagesablauf flexibel gestalten zu können. Die nur 1 × wöchentliche
Injektion kommt ihr deshalb entgegen.
Fazit
In dem hier vorgestellten Fall einer adipösen Patientin mit Typ-2-Diabetes, die mit
oralen Antidiabetika nicht mehr ausreichend eingestellt war, konnte mit Exenatid 1
× wöchentlich innerhalb relativ kurzer Zeit sowohl eine gute Einstellung der Blutzuckerwerte
als auch ein erheblicher Gewichtsverlust erzielt werden. Dies zeigt, dass kontinuierliche
Wirkspiegel, wie sie mit dem langwirksamen GLP-1-Rezeptor-Agonisten erreicht werden
können, in der Praxis zu einer optimalen Wirksamkeit führen. Die Patientin ist sehr
zufrieden mit der Therapie und hat durch die spürbaren Erfolge sowie durch die nur
1 × wöchentliche Injektion ein Stück Lebensqualität zurückgewonnen.