Pneumologie 2012; 66(07): 395
DOI: 10.1055/s-0032-1322452
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Onkologie – WHO-Studie belegt: Dieselabgase sind krebserregend

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Publication Date:
10 July 2012 (online)

 
 

Die Abgase von Dieselmotoren verursachen Krebs. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der International Agency for Research on Cancer (IARC) für die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Fazit des Teams um C. Portier: Dieselabgase sind definitiv eine Ursache von Lungenkrebs, und auch Tumore in der Harnblase können dadurch verursacht werden.

Hohes Lungenkrebsrisiko

Grundlage für diese Einschätzung sind Ergebnisse einer Studie bei Angestellten mit einem hohen Gesundheitsrisiko wie Minenarbeitern, Eisenbahnpersonal und Lastwagenfahrern. Die Wissenschaftler betonen, dass alle Menschen versuchen sollten, den Kontakt mit Dieselabgasen so gering wie möglich zu halten. Die IARC war bereits früher davon ausgegangen, dass Dieselabgase beim Menschen wahrscheinlich Krebs erregen. Jetzt wurden sie als Ursache für Krebs klassifiziert. Dieselabgase befinden sich somit in einer Gruppe von Karzinogenen, die von Holzhackschnitzeln, über Plutonium und Sonnenlicht bis hin zu Alkohol reicht. Personen, die in gefährdeten Bereichen arbeiten, haben ein bis zu 40 % höheres Lungenkrebsrisiko.


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Zukünftig saubere Abgase

Laut Portier sind die wissenschaftlichen Belege eindeutig: „Berücksichtigt man die zusätzlichen Auswirkungen der Dieselpartikel auf die Gesundheit, sollte der Kontakt mit diesen Chemikalien weltweit reduziert werden." Die Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung, die Dieselabgasen in einem weit geringeren Ausmaß ausgesetzt ist, sind derzeit unbekannt. Es hat bisher umfangreiche Anstrengungen gegeben, die Dieselabgase sauberer zu machen. Derzeit wird Treibstoff mit weniger Schwefel eingesetzt und es gibt auch Motoren, die den Diesel effektiver nutzen.

Pressetext Nachrichtenagentur GmbH


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