Pneumologie 2012; 66(08): 461
DOI: 10.1055/s-0032-1324662
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schlafmedizin – Kindliches Schnarchen ist nicht unbedenklich

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Publication Date:
08 August 2012 (online)

 

Kinder, die schnarchen oder nachts an anderen Störungen der Atmung leiden, sind später häufiger von Verhaltensproblemen betroffen. Schlafapnoe und Schnarchen führen später im Leben zu Erkrankungen wie Hyperaktivität, berichten Forscher von der Yeshiva University, New York, in der Fachzeitschrift "Pediatrics". Laut Studienleiterin Karen Bonuck können Schlafprobleme die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen. Schätzungen gehen davon aus, dass eines von 10 Kindern regelmäßig schnarcht und 2 – 4 % an Schlafapnoe leiden. Für die blockierte oder unterbrochene Atmung sind häufig vergrößerte Mandeln oder Nasenpolypen verantwortlich.

Gehirn schlecht versorgt

Mehr Klarheit sollte die aktuelle Studie bringen, zu der Daten von 11 000 Kindern ausgewertet wurden. Die Forscher ersuchten die Eltern, per Fragebogen das Ausmaß des Schnarchens ihres Kindes, eine etwaige eigene Schlafapnoe in den ersten 6 oder 7 Lebensjahren sowie die eigenen Beurteilung des Verhaltens der Kinder anzugeben. Das Ergebnis: Kinder mit Atmungsproblemen entwickeln bis zum 7. Lebensjahr häufiger neurologische Verhaltensstörungen. Bonuck geht davon aus, dass Atemprobleme während des Schlafs auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu Änderungen im Verhalten führen können: Die Sauerstoffversorgung des Gehirns wird verringert, der Regenerationsprozess während des Schlafes wird unterbrochen.


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Unterschätzte Ursache

Die Wissenschaftlerin betont, dass es bis jetzt keine starken Hinweise darauf gegeben habe, dass eine gestörte Atmung während des Schlafs Verhaltensproblemen wie Hyperaktivität vorausgeht. "Diese Studie zeigt jedoch deutlich, dass diese Symptome den Verhaltensproblemen vorangehen, und damit liegt nahe, dass sie diese auch verursachen."

pressetext Nachrichtenagentur GmbH


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